Die Vorlesung widmet sich dem Realismus aus literatur- und medienkulturwissenschaftlicher Perspektive, wobei iberische wie lateinamerikanische Varianten (s. v. 'realismo mágico', 'costumbrismo') im Fokus stehen werden. Neben der Berücksichtigung relevanter Theorien (Jakobson, Auerbach, Esposito et al.) und der Betrachtung exemplarischer Erzählungen (u. a. Pérez Galdós’ "Doña Perfecta", Eça de Queiroz' "Os Maias", García Márquez' "Cien años de soledad") werden auch mehr naturalistische (u. a. Pardo Bazáns "Pazos de Ulloa", Gamboas "Santa", Lins/Mereilles-Lunds "Cidade de Deus") wie veristisch-neorealistische Strömungen (Buñuels "Los olvidados", Rulfos "El llano en llamas", Cuaróns "Roma") berücksichtigt und im komparatistischen Kontext einschlägiger Architexte und Filme aus Europa und der Anglosphäre mit Rücksicht auf gegenwärtige Realismus-Ästhetiken (Dokufiktion/drama etc.) verortet.
Indem die Teilnehmenden die Mannigfaltigkeit realistischen Erzählens theoretisch wie historisch fundiert kennenlernen, um sodann die Bandbreite des realistischen 'Dispositivs' anhand exemplarischer Texte und Filme analytisch-praktisch zu erproben, sind sie in der Lage, die Mehrschichtigkeit realistischer Ästhetik(en) zu begreifen und kritisch zu beleuchten, um so u. a. auch Fragen nicht-literarischer Fiktionalität kompetent beantworten zu können.
Zur einführenden Lektüre empfohlen: Warning, Rainer (1999): "Mimesis als Mimikry: Die 'Realisten' vor dem Spiegel", in: ders.: Die Phantasie der Realisten. München: W. Fink, S. 9-34.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Phil Hist Romanische Literaturwissenschaft Spanisch SoSe 2019".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 11.02.2019, 01:00 bis 28.04.2019, 23:59.
Anmeldemodus
Die Anmeldung ist verbindlich, Teilnehmende können sich nicht selbst austragen.