Das auf Michel Foucault zurückgehende Konzept der Biopolitik beschreibt die im Zuge des 18. Jahrhunderts aufkommenden Strategien zur Regulierung des Lebens der Bevölkerung. Mit diesem "Eintritt des Lebens und seiner Mechanismen in den Bereich der bewußten Kalküle“ (Foucault 2012: 138) wird die Wirkungsweise einer neuen Machtform charakterisiert, deren strategische Ausrichtung sich heute in Feldern wie bspw. der Schönheitschirurgie, Diätik oder Achtsamkeit rekonstruieren lässt. Aufgrund der Aktualität und des diagnostischen Potenzials, hat das Konzept bis heute in der sozialwissenschaftlichen Forschung Konjunktur. Neben den theoretischen Grundlagen Foucaults widmet sich das Seminar daher auch zwei aktuellen Positionen der biopolitischen Debatte, den Studien von Thomas Lemke zur genetischen Diagnostik und Nikolas Rose zur Molekularisierung der Medizin und Psychologie.
Foucault, M. (2012): Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit I. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
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