Unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“ suchen wir in einem Kooperationsprojekt der Hochschule Augsburg nach neuen Wegen im Umgang mit sanierungsbedürftigen Baudenkmälern. Das vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege geförderte Modellprojekt wird bereits überregional wahrgenommen. Jetzt wird es auch vom Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Universität Augsburg unterstützt, wo die Geschichte der „Alten Schmiede“ (Am Milchberg 16) durch systematische Forschungsarbeiten in Archiven und Bibliotheken untersucht wird.
Die „Alte Schmiede“ (Milchberg 16) liegt am Fuße von St. Ulrich und Afra in der Augsburger Innenstadt. Das Gebäude hat eine bewegte Geschichte, die sich bis in das 12. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. In den letzten Jahren lag es im „Dornröschenschlaf“, aus dem es nun durch eine innovative Projektidee zu neuem Leben erweckt wurde.
Das Projekt »Alte Schmiede« sucht nach neuen Wegen, wie Baudenkmäler denkmalgerecht erhalten, unter nachhaltigen Standards saniert und in den Nutzen der Gemeinschaft überführt werden können. „Das Projekt versucht Denkmalschutz durch eine interdisziplinäre Herangehensweise neu zu denken.
Als eine Art Labor für interdisziplinäre Lehre und Forschung vereint die Alte Schmiede schon jetzt Denkmalschutz und Zukunft. Die Heizung der Alten Schmiede wird nicht einfach nur saniert. Vielmehr sucht die Fakultät für Architektur und Bauwesen der Hochschule zur Bewerkstelligung dieser Aufgabe zusammen mit den Stadtwerken Augsburg nach einem neuen Konzept zur Beheizung des Gebäudes mit synthetischen Kraftstoffen und zur Stromerzeugung. Dabei führen Studierende beispielsweise Thermographieuntersuchungen durch oder entwickeln Prototypen für die Fenstersanierung. Zudem wird erarbeitet, wie die Schmiede künftig als inklusiver Ort für Seminare und Diskussionen genutzt werden kann. Die Maßgabe bei allen Arbeiten ist es, sie denkmalgerecht auszuführen.
Die Spuren der Geschichte des Gebäudes sollen aber nicht nur sichtbar bleiben, sondern auch zum Sprechen gebracht werden. Dazu wollen wir in unserer Übung einen Beitrag leisten.
Wir sammeln alle Spuren, mit denen sich die Entwicklung des Baudenkmals und seines städtischen Umfelds nachvollziehen lassen und werden dabei vom Staatsarchiv Augsburg und dem Stadtarchiv Augsburg unterstützt.
In der Übung erhalten Sie Einblick in das Projekt und lernen am Beispiel der Alten Schmiede, schriftliche Nachweise zur Geschichte von Baudenkmälern zu erfassen, zu dokumentieren und auszuwerten.
Desweiteren begleiten die Studierenden die Entstehung einer schriftlichen Dokumentation und Aufbereitung der Befunde.