Eine mehr oder minder strikte Unterscheidung, wenn nicht sogar Trennung von Körper und Geist bzw. Leib und Seele stellt einen starken Traditionsstrang der westlichen Philosophie dar. Auch in der aktuellen Debatte zur Eigenart von Kognition wird meist auf das Gehirn, Computerprogramme und Weisen der Informationsverarbeitung Bezug genommen. Wir erfahren uns selbst und andere aber nicht als Gehirne oder wie auch immer geartete informationsverarbeitende Systeme, an denen ein Körper „dranhängt“, sondern als „verkörperte“ Lebewesen, die mit und durch den Körper unmittelbar in die Umwelt eingebettet und in dieser aktiv sind. Unser gesamtes mentales Leben von einfachen Wahrnehmungsprozessen bis hin zu komplexen Gedankenexperimenten, so die zentrale These der Philosophie der Verkörperung, findet nicht ausschließlich im Gehirn statt, sondern mit unserem ganzen Körper in der Welt: Die Art und Weise der Verkörperung und ihre Einbettung in der Umwelt prägt auf wesentliche Weise die Eigenart unseres Denkens mit. In diesem Seminar werden wir Grundlagentexte aus unterschiedlichen Disziplinen (Biologie, Psychologie, Kognitionswissenschaften, Philosophie des Geistes, Phänomenologie) zu diesem Thema reflektieren. Hierbei werden wir uns auch die Frage stellen, was diese Wende hin zur Verkörperung für (religiöse) Vorstellungen eines Lebens nach dem Tod – und insbesondere für die christliche Lehre der leiblichen Auferstehung – bedeuten könnte.
Da das Seminar vereinzelt auf englische Originaltexte zugreifen wird, werden passive Englischkenntnisse vorausgesetzt.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmeranzahl: Verkörpert Existieren. Interdisziplinäre Perspektiven aus Wissenschaft, Philosophie und Theologie".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 01.10.2020, 00:01 bis 31.10.2020, 23:59.
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 31.10.2020 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.