Szenerien der Gewalt und Vernichtung, ein geschlachtetes Lamm, das Siegel öffnet, eine große Hure, die auf einem roten Monster sitzt – fremdartige, bizarre Bildwelten mutet die Offenbarung des Johannes ihren Adressaten zu. Was die angeschriebenen Christengemeinden in der römischen Provinz Asia gegen Ende des 1. Jahrhunderts noch unmittelbar verstehen konnten, wird für uns heute zur Aufgabe der Interpretation und der historischen Rekonstruktion. Dabei führen die Entwicklungen in der gegenwärtigen Offenbarungsforschung zu neuen Einsichten. Nicht mehr der römische Kaiser Domitian als brutaler Christenverfolger erscheint als Feindbild der Offenbarung, sondern die attraktive, erfolgversprechende Kultur Roms, in der sich die Christen in Kleinasien nur zu leicht verlieren können. Hier steigt der Autor, Johannes, in eine scharfe kulturelle Auseinandersetzung ein – und hier liegt auch eine Schnittstelle zu gegenwärtigen kulturellen Konflikten im Spannungsfeld von Kirche und pluraler Gesellschaft.
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