Die Anmeldung für dieses Seminar ist nur am Lehrstuhl für Europäische Regionalgeschichte möglich. Bitte direkte Anmeldung unter "Ethik der Stadt":
https://digicampus.uni-augsburg.de/dispatch.php/course/details?sem_id=a6db96bdbd3cf6945650c4069f56f171
Der Klimawandel ist nicht zu stoppen. Mindern lässt er sich durch Maßnahmen, mit denen CO2-Emmissionen eingespart werden können. Jedoch werden alle Abschwächungsversuche nicht ausreichen, um ihn aufzuhalten. Folglich müssen Strategien entwickelt werden, die Leben in und mit der Erderwärmung ermöglichen, eventuell sogar einen Nutzen daraus ziehen. Besonders die urbanen Räume, in denen seit 2008 über die Hälfte aller Menschen wohnen, sollten, ja, müssen dem Unausweichlichen aktiv begegnen.
Beide Resilienz-Strategien – mitigation and adaptation of climate change – werden urbane Räume und das soziale Leben in ihnen ähnlich stark verändern wie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung, deren fossile Energiebasis zum anthropogen verursachten Klimawandel führte.
Absehbare Konflikte sowie intensive Aushandlungsprozesse entstehen während dieses urbanen Wandels zwischen Ökonomie und Ökologie, Umwelt- und Klimaschutz, Klimaschutz und Denkmalkult, (tradierter) kultureller, mitunter ideologisch-toxischer Produktion und sozialer zeitgemäßer Bedarfe, Mobilität und räumlicher Gebundenheit.
Kurzum: Klimaschutz und Klimaanpassung werfen die Frage auf „In welcher Stadt wollen, können wir und müssen wir leben?“. Mannigfaltigen Bestand gilt es zu erfassen und zu analysiere, andererseits zu entscheiden, welche Formen der Anpassung erfolgen können oder sollen.
Die Themen des Seminars beschäftigen sich mit Fallbeispielen zu Stadtentwicklungsprozessen in Bayern und Baden-Württemberg sowie internationale Vergleichsmomente.
Z. B. Göppingen, Konversion der Böhringer-Werke; Kempten Weberei- und Spinnerei; Memmingen, Bahnhofsviertel; Nördlingen, Ankerbräugelände; Augsburg Haunstetten; Nürnberg The Q, Auf AEG; Kopenhagen, Entwürfe von Gehl-People, etc.