Auf der documenta in Kassel 2017 errichtete die Performancekünstlerin Marta Minujín aus 100.000 verbotenen Büchern einen riesigen Tempel, den „Parthenon of forbidden Books“. Das - mit Unterstützung von Studierenden der Universität Kassel durchgeführte - Projekt brachte ins Bewusstsein, dass die von den Nationalsozialisten veranstalteten Bücherverbrennungen in der deutschen Geschichte ein zentrales Ereignis in der Geschichte verbotener Bücher darstellen, dass es aber auch zu allen Zeiten und an allen Orten Bücherverbote gegeben hat. Diese Verbote wurden aus ganz unterschiedlichen Gründen ausgesprochen: um einer Verletzung religiöser oder sittlicher Empfindungen entgegen zu wirken, um politischen Widerstand zu schwächen, um zarte Kinder- und Jugendseelen vor der Verbreitung von „Schmutz und Schund“ zu bewahren, um Privatpersonen vor Bloßstellungen in Enthüllungsromanen zu schützen, um Fälschungen historischer Tatsachen zu verhindern. Das Seminar geht der Geschichte der verbotenen Bücher in Deutschland anhand ausgewählter Beispiele von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart nach. Gelesen werden einige ‚verbotene Bücher’, um davon ausgehend die mit ihnen verknüpften Debatten
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: HS B.A./LA Literatur und Zensur".