Vorlesung: “Rettet die Erde vor den Ökonomen?“ – Zur Verflechtungsgeschichte von Ökologie und Ökonomie - Details

Vorlesung: “Rettet die Erde vor den Ökonomen?“ – Zur Verflechtungsgeschichte von Ökologie und Ökonomie - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Vorlesung: “Rettet die Erde vor den Ökonomen?“ – Zur Verflechtungsgeschichte von Ökologie und Ökonomie
Untertitel Prüfungsform: Anwesenheit
Semester WS 2023/24
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 100
maximale Teilnehmendenanzahl 200
Heimat-Einrichtung Professur für Globale Umweltgeschichte und Environmental Humanities
beteiligte Einrichtungen Geschichte des europäisch-transatlantischen Kulturraums, Neuere und Neueste Geschichte, Neueste Geschichte
Veranstaltungstyp Vorlesung in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 23.10.2023 11:45 - 13:15, Ort: (Hörsaal IV)
Leistungsnachweis Prüfungsform: Beteiligungsnachweis
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

(Hörsaal IV)
Montag: 11:45 - 13:15, wöchentlich (13x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

(Prüfungsform: Anwesenheit) 1992 schlug Lawrence Summers, Chefökonom der Weltbank, internationale Wogen mit dem Vorschlag, schmutzige Industrien vorrangig in Afrika anzusiedeln, sei doch der Kontinent im weltweiten Vergleich „unter-vermüllt.“ In danach hochkochenden internationalen Debatten verfestigten sich rasch die Positionen zwischen Anhängern einer ökonomischen und ökologischen Interpretation der Aussage des Weltbankchefs. Mit der reißerischen Überschrift „Rette die Erde vor den Ökonomen!“ brachte der Financial Times Journalist Michael Prowse die Sichtweise der Umweltschützer auf den Punkt.

Das Verhältnis von Ökonomie und Ökologie ist seit Beginn der modernen Industriegesellschaft eng verflochten. Meist hat in ihrer Darstellung jedoch die „natürliche Umwelt“ lediglich drei Grundfunktionen für „die Wirtschaft“: Sie liefert Ressourcen, sie nimmt die Emissionen wirtschaftlicher Aktivitäten auf und sie dient der Erhaltung menschlichen Lebens im physischen wie psychischen Sinne. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass diese drei Funktionen schon immer in einem konfrontativen Verhältnis zueinanderstanden, welches sich über die Jahrhunderte hinweg verstärkte. Die Industrialisierung samt der mit ihr verbundenen ökonomischen, politischen, kulturellen und sozialen Veränderungen führten zu einer Indienstnahme und Veränderung der „natürlichen Umwelt“ in einem bis dahin nicht bekannten qualitativen wie quantitativen Ausmaß. Seit spätestens den 1970er Jahren sind es Begriffe wie Ökologische Modernisierung, Nachhaltige Entwicklung, Suffizienz und Wise Use, Green Capitalism und Free-Market Environmentalism, mit denen das Verhältnis zwischen Umweltschutz und Wirtschaftswachstum von Wissenschaftlern, Politikern, Lobbyisten, Unternehmern und Aktivisten wird.

Die scheinbar schlichte Frage, wie viel Schutz von „Natur“ sein muss und wie viel Zerstörung sein darf, was der ‚richtige‘ Umgang mit endlichen Ressourcen oder der Eigenwert von Natur ist, ist immer wieder gestellt worden – oft mit deutlich unterschiedlichen Ergebnissen. Die Vorlesung befasst sich mit der verflochtenen Ideengeschichte von Ökonomie und Ökologie vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Vorlesungen NNG/GETK/NG/UG WS 2023/24 Erstsemester".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Folgende Bedingung muss zur Anmeldung erfüllt sein:
    Fachsemester ist 1
  • Die Anmeldung ist möglich von 16.10.2023, 08:00 bis 18.10.2023, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 19.10.2023 um 01:01 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.