Seminar: LFP I: Die UN-Klimaverhandlungen als Gegenstand der Gouvernementalitäts- und Diskursanalyse - Details

Seminar: LFP I: Die UN-Klimaverhandlungen als Gegenstand der Gouvernementalitäts- und Diskursanalyse - Details

Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: LFP I: Die UN-Klimaverhandlungen als Gegenstand der Gouvernementalitäts- und Diskursanalyse
Untertitel Lehrforschungsprojekt I, SOW-0050
Veranstaltungsnummer 040304-01
Semester SS 2024
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 5
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Klimapolitik
beteiligte Einrichtungen Centre for Climate Resilience
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 16.04.2024 10:00 - 13:15
Art/Form Lehrforschungsprojekt I, SOW-0050
Voraussetzungen Sehr gute Englischkenntnisse, da die zu untersuchenden UN-Klimaverhandlungen auf Englisch stattfinden und der Großteil der Kursliteratur in englischer Sprache verfasst ist. Die Bereitschaft, sich mit der politikwissenschaftlichen Fachsprache auseinander zu setzen.
Eine Teilnahme über 2 Semester ist erforderlich.
Lernorganisation Es handelt sich um einen vierstündiges (4 SWS) Lehrforschungsprojekt, das über zwei Semester läuft. Die Kurssitzungen finden in wöchentlichem Rhythmus zur Kurszeit in Präsenz statt. Zu Beginn jeder Sitzung gibt es eine kurze Präsentation zur Einführung in das Thema der Stunde. In den ersten zwei Sitzungen erfolgt diese von der Dozentin. Danach halten Studierende allein oder zu zweit eine 15minütige Präsentation mit einer Präsentationssoftware (Referat). Im Anschluss daran finden zu ausgewählten Leitfragen interaktive Diskussionen und Übungen in Kleingruppen und in der großen Gruppe statt. Manchmal kann es auch ein Rollenspiel oder eine zugespitzte Pro/Contra Diskussion sein. Alle Kursmaterialien werden online eingestellt (Kursliteratur, Vorlesungsfolien, Anweisungen für die Prüfungsleistung). Alle Studierenden, die an der Modulprüfung teilnehmen wollen, reichen im Laufe des Semesters immer weiter entwickelte Fassungen ihrer Forschungsexposés ein (siehe Fristen) und erhalten dazu Feedback. Im Wintersemester wird das geplante Forschungsvorhaben dann umgesetzt und ein Forschungsbericht mit den Ergebnissen abgegeben.
Leistungsnachweis Als Studienleistung ist es erforderlich, dass alle Studierenden zu jeder Sitzung des Sommersemesters die 2 Pflichttexte lesen. Als weitere Studienleistung hält jede/r Studierende einzeln oder in einer Kleingruppe eine (nur!) 15minütige Präsentation mit einer Präsentationssoftware über einen Pflichttext. Die Themen werden zu Semesterbeginn vergeben.

Prüfungsleistung:
Im Juni beginnt dann die Arbeit am Forschungsexposé. Es gelten dafür folgende Fristen:
2.Juni: Abgabefrist erste Idee für Thema und Fragestellung (300 Wörter)
21.Juni: Abgabefrist Entwurf Forschungsexposé 1000 Wörter
1.September: Abgabe finales Forschungsexposé 3500 Wörter auf digicampus und auf Papier

Im Wintersemester erfolgt dann die Durchführung des empirischen Forschungsprojekts und Abgabe eines Ergebnisberichts (4000 Wörter). Alle Wörterzahlen sind OHNE das Literaturverzeichnis und beziehen sich nur auf den selbst verfassten Text.
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Literaturhinweise folgen zu Semesterbeginn.
ECTS-Punkte 12

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Dienstag: 10:00 - 13:15, wöchentlich

Kommentar/Beschreibung

In diesem Lehrforschungsprojekt befassen wir uns mit der Frage, wie der Klimawandel auf internationaler Ebene diskursiv gerahmt und regierbar gemacht wird: Was drängt sich in den Vordergrund? Welche Lösungsoptionen werden unsichtbar gemacht? Welche Diskurse werden nicht gehört? Wem wird Verantwortung zugeschrieben, wer erscheint als passives Objekt von Regierungshandeln? Welches Verständnis von Klimagerechtigkeit ist jeweils implizit?
Das empirische Material für Ihre Untersuchungen liefern die internationalen Klimaverhandlungen. Vom 11.-22. November 2024 findet in Baku/Aserbaidschan die 29. Vertragsstaatenkonferenz (COP-29) zur UN-Klimarahmenkonvention und zum Pariser Abkommen statt. Diese wird in großen Teilen live im Internet übertragen (allerdings zeitversetzt). Darüber hinaus sind zahlreiche Dokumente wie Reden von Regierungschefs online nachzulesen. Vom 3.-13. Juni 2024 finden die Vorverhandlungen in Bonn statt. Mindestens 2-3 Studierende aus unserem Lehrforschungsprojekt erhalten von der Universität Augsburg die Möglichkeit, auf eigene Reise- und Unterbringungskosten an den Bonner Vorverhandlungen teilzunehmen und dort Daten zu sammeln. Gleich in der ersten oder zweiten Kurssitzung werden die Plätze verlost.
Der französische Historiker und Philosoph Michel Foucault hat das Verständnis von Macht in der Politikwissenschaft revolutioniert. Foucault verortet Macht dabei nicht länger im Akteur, sondern auf systemischer Ebene in Diskursen und Strukturen. Ein Diskurs ist ein systemisch funktionierendes Bedeutungssystem, das „Realität“ erst erfahrbar, deutbar und regierbar macht. Mit der Methode der Diskursanalyse nach Foucault werden Machtverhältnisse im Diskurs untersucht. Mit dem Konzept der Gouvernementalität hat Michel Foucault eine alternative Theoretisierung von Formen des Regierens vorgelegt, die über souveräne Machtausübung hinaus gehen. Die souveräne Macht regiert beispielsweise durch Definition einer Gesetzesnorm (z.B. Ausgangssperre), die mit einer Strafe sanktioniert wird. Aus Foucault’s Sicht ist das ein sehr limitiertes Verständnis von Machtausübung und Regieren. Denn regiert wird auch, wenn durch Überwachung erwünschtes Verhalten als soziale Norm durchgesetzt wird („Disziplinarmacht“). Es wird auch durch Regulierung auf der Ebene der Bevölkerung regiert („Biomacht“), z.B. wenn eine Krankenversicherung für alle gesetzlich vorgeschrieben wird. Der neueste Trend im Regieren ist jedoch, dass durch die Schaffung eines Marktes („neoliberales Regieren“) Menschen zur Selbstoptimierung und Selbstausbeutung angehalten werden (z.B. Beitragserstattung für Teilnehmende an Gesundheitskursen). Es wird also viel freiheitlicher, aber auch indirekter und dennoch wirkungsvoll regiert.
In diesem Lehrforschungsprojekt sind die Studierenden aufgefordert, ein eigenes Forschungsdesign mit der Gouvernementalitäts- oder Diskursanalyse im Feld der (inter-)nationalen Klimapolitik zu entwickeln. Im Sommersemester wird ein Forschungsexposé ausgearbeitet, im Wintersemester erfolgt die Umsetzung der Empirie und die Auswertung.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: SoSe2024".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 04.03.2024, 08:00 bis 26.04.2024, 23:59.

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.