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Hauptseminar: HS (MA): Schiffbruch und Seenotrettung in Film und Literatur der Gegenwart - Details
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Lehrveranstaltung wird in Präsenz abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: HS (MA): Schiffbruch und Seenotrettung in Film und Literatur der Gegenwart
Semester SS 2023
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 7
erwartete Teilnehmendenanzahl 35
Heimat-Einrichtung Vergleichende Literaturwissenschaft/ Europäische Literaturen
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 20.04.2023 10:00 - 11:30, Ort: (D-1006)
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird in Präsenz abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

(D-1006)
Donnerstag: 10:00 - 11:30, wöchentlich (12x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Bis ungefähr zur Mitte des 19. Jahrhundert stellt der Schiffbruch ein allgegenwärtiges Motiv sowohl in literarischen Texten als auch in philosophischen Abhandlungen und in Gemälden dar: als mögliches Resultat eines unkontrollierbaren Vorhabens, als Ausdruck der Ohnmacht des Menschen gegenüber Kosmos und Natur und zugleich als Symptom seines Entdeckergeists. Seitdem sich Winde und Strömungen immer präziser berechnen und Schiffe immer sicherer konstruieren lassen, hat der Schiffbruch seine Bedeutung als „Daseinsmetapher“ (Hans Blumenberg) jedoch eingebüßt – entsprechend selten findet man ihn in Werken aus dem 20. Jahrhundert.

Umso bemerkenswerter ist es, dass sich vor dem Hintergrund politischer und gesellschaftlicher Debatten um Migration und Seenotrettung eine ‚Rückkehr‘ des Schiffbruchs in der zeitgenössischen Literatur (z.B. Davide Enia: „Schiffbruch vor Lampedusa“/„Appunti per un naufragio“), im Film (z.B. „Havarie“, R: Philip Scheffner, D 2016) und in der Bildenden Kunst (z.B. Taus Makhacheva: „Badia“) beobachten lässt. Ausgehend von diesem Befund werden wir uns im Seminar mit gegenwärtigen Darstellungsweisen des Schiffbruchs beschäftigen und nach dem Verhältnis von Distanz und Anteilnahme, Authentizität und Fiktion, dokumentarischem Anspruch und künstlerischer Überformung fragen. Ein zentrales Augenmerk liegt dabei auf den ethischen und politischen Dimensionen der Thematik: Wie behandeln zeitgenössische Werke das Schiffbruchmotiv – und was sagt das über aktuelle politische Kunst und Literatur im Allgemeinen aus? Und wie damit umgehen, dass das Thema ganz überwiegend aus einem weißen, eurozentristischen Blick heraus betrachtet wird?

Geplant ist außerdem ein gemeinsamer Besuch des Stückes „Der Schiffbruch der Fregatte Medusa“ im Münchner Residenztheater.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Allgemeine Anmeldephase SoSe 2023".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 06.03.2023, 00:00 bis 10.04.2023, 23:59.

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.