Grundkurs: Grundkurs Politikwissenschaft II E Vertiefung: Vergleichende Politikwissenschaft - Details

Grundkurs: Grundkurs Politikwissenschaft II E Vertiefung: Vergleichende Politikwissenschaft - Details

Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Grundkurs: Grundkurs Politikwissenschaft II E Vertiefung: Vergleichende Politikwissenschaft
Untertitel Soziales Kapital und zivilgesellschaftliches Engagement in Demokratien
Veranstaltungsnummer 040302-0019
Semester SS 2019
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 11
maximale Teilnehmendenanzahl 40
Heimat-Einrichtung Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung
Veranstaltungstyp Grundkurs in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 24.04.2019 14:00 - 15:30, Ort: 2118 Geb. D (40 Pl.) [PhilSoz]
Veranstaltung findet online statt / hat Remote-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch

Kommentar/Beschreibung

Die Demokratietheorie sieht sich, ähnlich wie vor zwanzig Jahren, vor Herausforderungen gestellt, die durch soziostrukturelle wie technologische Wandlungsprozesse an sie herangetragen werden. Individualisierungsphänomene und der Bedeutungsverlust klassischer Sozialisationsagenturen haben dazu geführt, dass auch die traditionellen Instanzen politischer Sozialisation an Bedeutung verloren haben. Diesen Umstand diagnostizierte der Sozialwissenschaftler Robert Putnam durchaus öffentlichkeitswirksam, nachdem er ein zunehmend wachsendes Desinteresse am politischen und wirtschaftlichen Geschehen, schwindende Mitgliederzahlen in gemeinnützigen Vereinigungen und einen generellen Rückgang an Engagement und Aktivität in informellen Gruppierungen im Bereich der Bürgerbeteiligung ebenso wie der Freizeitgestaltung beobachtet hatte.
In diesem Verständnis erscheint Sozialkapital als ein – auf der Makroebene akkumulierter – Bestand nationaler oder wenigstens kulturell eigenständiger Gesellschaften. Ebenso lässt sich Sozialkapital, je nach theoretischer Herangehensweise, aber auch als eine Ressource auf Seiten individueller sozialer Akteure oder von Netzwerken operationalisieren. Ähnlichkeiten zum Konzept des ökonomischen Kapitals (vgl. Bourdieu) sind insofern gegeben, als die Akquise sozialen Kapitals auf der Beziehungsebene Gegenstand rationaler Investitions- und Nutzenkalküle der Handelnden sein kann (vgl. Coleman). Primär ist und bleibt Sozialkapital aber Forschungsgegenstand eher kommunitaristisch geprägter Sozialforscher*innen, die in einem gemeinschaftsfreundlichen und wohlverstandenen Eigeninteresse (vgl. Smith) das Potential erkennen, den Tendenzen der Hyper-Individualisierung, wie sie in der Theorie der Reflexiven Modernisierung (vermeintlich) dargelegt werden, entgegenzusteuern: Interpersonales Vertrauen, Normen der Fairness und Reziprozität sowie – auf der institutionellen Ebene – Vergemeinschaftungen von Bürgerinnen und Bürgern wirken individuell wie kollektiv nutzenstiftend, sie können Transaktionskosten senken, indem sie Erwartungssicherheiten steigern.
Bereits Alexis de Tocqueville charakterisierte diese drei Aspekte als Bürgertugenden und skizzierte sie anhand der amerikanischen Demokratie. Ihr Fundament haben sie u.a. in einer aktiven Zivilgesellschaft, die durch Pressefreiheit, kommunale Selbstverwaltung und ein reges Vereinsleben gekennzeichnet ist. Neben diesen, bereits genannten Ansätzen der Messbarmachung von Sozialem Kapital und zivilgesellschaftlichen Engagement werden im Rahmen des Kurses weitere Modelle vorgestellt, die sich im Bereich der politischen Kulturforschung ansiedeln lassen, darunter Almond und Verbas klassische Studie „The Civic Culture“ und Lins Monographie „Social Capital: A Theory of Social Structure and Action“, die durchaus als Gegenentwurf zu Putnams populärem Hauptwerk „Bowling Alone“ zu lesen ist.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Grundkurs Politikwissenschaft II SoSe 2019 BA".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 26.03.2019, 00:01 bis 08.04.2019, 23:59.
  • Diese Regel gilt von 26.03.2019 00:00 bis 08.04.2019 23:59.
    Die Anmeldung zu maximal 1 Veranstaltungen des Anmeldesets ist erlaubt.
  • Diese Regel gilt von 26.03.2019 00:00 bis 08.04.2019 23:59.
    Folgende Bedingung muss zur Anmeldung erfüllt sein:
    Studienfach ist Sozialwissenschaften
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 08.04.2019 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
Veranstaltungszuordnung:

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.