Seminar: Empowerment oder neoliberale Responsibilisierung? Bürger:innenbeteiligung und Demokratietheorie - Details

Seminar: Empowerment oder neoliberale Responsibilisierung? Bürger:innenbeteiligung und Demokratietheorie - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Empowerment oder neoliberale Responsibilisierung? Bürger:innenbeteiligung und Demokratietheorie
Veranstaltungsnummer SOW-5301, SOW-5302, SOW-0042
Semester WS 2025/26
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 26
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Klimapolitik
beteiligte Einrichtungen Centre for Climate Resilience
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Mittwoch, 10.12.2025 10:00 - 11:30, Ort: 2103 Geb. D (30 Pl.) [PhilSoz]
Lernorganisation Das Seminar findet wöchentlich in Präsenz statt. Zu jeder Sitzung ist eine Pflichtlektüre vorab festgelegt, die von allen Teilnehmenden zu lesen ist. Nach einem kurzen Input durch die Dozentin und/oder die Referatsgruppe wird in der Seminarsitzung in Kleingruppen an Fällen gearbeitet oder zu vorgegebenen Fragen diskutiert. Dabei werden Sie auch auf die mündliche Prüfung vorbereitet.
Leistungsnachweis Studienleistung: Sie halten in einer Gruppe ein 15minütiges Referat über ein Sitzungsthema und bereiten Anwendungsaufgaben und Diskussionsfragen für die Sitzung vor. Sie lesen die Pflichttexte zu jeder Sitzung und können sich auf dieser Grundlage in die Seminardiskussion aktiv einbringen oder auf Rückfrage Antwort geben. Wer 9 ECTS benötigt, fertigt zusätzlich zum Referat (Studienleistung) noch ein zweiseitiges Handout an.

Prüfungsleistung: Es gibt am 12.-13.Februar eine mündliche Prüfung von 20-25 Minuten - Sie erhalten einen individuellen Termin. In begründeten Fällen kann ein alternativer Termin vereinbart werden.
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch
ECTS-Punkte 6 ECTS oder 9 ECTS je nach Prüfu

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Demokratietheoretisch gesehen weckt Bürger:innenbeteiligung große Erwartungen. Die Beteiligung könnte inhaltlich bessere Ergebnisse liefern, weil mehr Wissen einfließt. Die Ergebnisse könnten breiter akzeptiert werden, weil ein fair organisierter Beteiligungsprozess ihnen Legitimität verleiht. Beteiligungsprozesse können einen Austragungsort für divergierende Interessen bieten. Dabei können verschiedene Ergebnisse angestrebt werden: vom Konsens (Habermas) über einen Kompromiss bis zur Anerkennung, dass man sich nicht einigen wird, ist alles möglich. Ein Beteiligungsprozess könnte subversiv wirken und hegemoniale Diskurse in Frage stellen. Eine andere Form der Beteiligung wäre die Mobilisierung bestimmter Gruppen, um eine eigene Hegemonie zu organisieren (z.B. Chantal Mouffe).
Kritische Theorien in der Tradition von Michel Foucault sehen in Bürger:innenbeteiligung eine Form der Einschreibung von Bürger:innen in das System des Regierens. Dabei werden die Bürger:innen verantwortlich gemacht, einen bestimmten Beitrag zum Regieren zu erbringen („Responsibilisierung“). Sie werden als politische Akteure konstituiert mit bestimmten Freiheiten, die aber immer zugleich eingehegt und in bestimmte Bahnen gelenkt werden. Mehr Bürger:innenbeteiligung ist daher nicht immer „besser“. Es hängt davon ab, mit welchem Ziel und mit welchen Regierungsweisen die Bürger:innen beteiligt werden.
In diesem Kurs erlernen Sie politikwissenschaftliche Theorien und daraus abgeleitete Kriterien, mit denen Sie aus wissenschaftlicher Sicht konkrete Verfahren der Bürger:innenbeteiligung bewerten können. Ziel ist es, dass Sie mit dem erlernten Instrumentarium am Kursende in der mündlichen Prüfung ein konkretes Beteiligungsverfahren aus der realen Welt analysieren können. In diesem Kurs untersuchen wir auch virtuelle Bürger:innenbeteiligung, z.B. die Entwicklung von Bürgerpartizipationsplattformen online im Rahmen von Smart City Vorhaben.

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.