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Übung: Knechte der Kammer? Auf den Spuren jüdischer Steuereintreiber - Details
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Lehrveranstaltung wird in Präsenz abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Übung: Knechte der Kammer? Auf den Spuren jüdischer Steuereintreiber
Untertitel Übung-Mittelalter (mit Modulprüfung in Portfolio-Form)
Semester SS 2023
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 13
erwartete Teilnehmendenanzahl 15
Heimat-Einrichtung Mittelalterliche Geschichte
Veranstaltungstyp Übung in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 25.04.2023 10:00 - 11:30, Ort: (D, 2129)
Leistungsnachweis Portfolio
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird in Präsenz abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Mathias Kluge (Hg.), Handschriften des Mittelalters. Grundwissen Kodikologie und Paläographie, 3. Auflage,
Ostfildern 2019.
ECTS-Punkte 4 LP / 6 LP

Räume und Zeiten

(D, 2129)
Dienstag: 10:00 - 11:30, wöchentlich (12x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Schon die Weihnachtsgeschichte beginnt mit einer Steuerreform des Kaisers Augustus, die die beiden Juden Maria und Josef zu ihrer Reise nach Bethlehem zwingt. Im 15. Jahrhundert wurden dann die Juden im römisch-deutschen Reich zum Opfer eine bis dahin noch nie dagewesenen kaiserlichen Besteuerungskampagne. Sie führte zur Abwanderung und Vertreibung zahlreicher jüdischer Gemeinden, zu denen auch die Erste jüdische Gemeinde Augsburgs gehörte.
Im Seminar wollen wir die Kulturgeschichte dieser Besteuerung erforschen. Es wird weniger um Finanzgeschichte und Bilanzen gehen. Wir wollen untersuchen, wie die Besteuerung konkret durchgeführt wurde und welchen Einfluss sie auf die Alltagsgeschichte der Juden aber auch des Kaisers hatte. Dazu untersuchen wir den teilweise noch unerforschten schriftlichen Nachlass der kaiserlichen Steuerkollektoren, die durch alle Großstädte des Reiches reisten. Neben christlichen Kollektoren waren auch jüdische Experten an diesen Tätigkeiten beteiligt. In der Übung behandeln wir zunächst die Voraussetzungen der Besteuerung und ergründen, wie jüdische Gemeinden im 15. Jahrhundert lebten und warum sie überhaupt vom Kaiser besteuert werden durften. Danach nähern wir uns schrittweise der Planung, der Durchführung und den Folgen der Besteuerung. Dabei erwerben wir Grundkenntnisse zur Geschichte des jüdischen Lebens in den Städten des mittelalterlichen Europa sowie über die politische Kultur und über die Finanzen am Herrscherhof. Wir verfolgen aber auch die Routen der Steuerkollektoren. Die Reiserechnungen eröffnen mikrogeschichtliche Einblicke, welche Verkehrsmittel genutzt wurden (z.B. Karren und Flöße), in welchen Gasthäusern man wohnte oder welche Kleidung und welches Essen die Kollektoren kauften.
Bei unserer Arbeit üben wir wöchentlich das wissenschaftliche Forschen mit Archivalien. Dazu gehört in erster Linie das Lesen und Untersuchen von Handschriften.
Die Übung endet mit einem kurzen benoteten Abschlusstest (Grundwissen zur Handschriftenkunde und Transkription einer kurzen deutschsprachigen Archivalie).
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist gesperrt.