Hauptseminar: "Atmen. Eine Geschichte der normalsten Sache der Welt" (HS MA) - Details

Hauptseminar: "Atmen. Eine Geschichte der normalsten Sache der Welt" (HS MA) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: "Atmen. Eine Geschichte der normalsten Sache der Welt" (HS MA)
Untertitel Eine Gesundheitsgeschichte der Moderne
Semester WS 2024/25
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
maximale Teilnehmendenanzahl 20
Heimat-Einrichtung Professur für Globale Umweltgeschichte und Environmental Humanities
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Montag, 21.10.2024 14:00 - 15:30, Ort: (D 2129)
Leistungsnachweis NNG: Seminararbeit, Prüfungsumfang: 21-25 Seiten; Prüfungsdauer: 6 Wochen
MA IES: Seminararbeit, Prüfungsumfang: 21-25 Seiten; Prüfungsdauer: 6 Wochen
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch
Weitere Unterrichtssprache(n) englisch

Räume und Zeiten

(D 2129)
Montag: 14:00 - 15:30, wöchentlich (13x)
Keine Raumangabe
Montag: 14:00 - 15:30, wöchentlich

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Atmen ist die normalste Sache der Welt. Jedenfalls so die öffentliche Wahrnehmung bis eine globale Pandemie der Atemwegserkrankung COVID-19 zusammen mit der Variante Long-COVID ME/CFS ersichtlich machte, wie schwer es Erkrankten fällt, gerade das zu tun: zu atmen.

Atmen—die normalste Sache der Welt—ist zentraler Ankerpunkt einer Gesundheitsgeschichte der Moderne. Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD zählen heute zu den häufigsten Todesursachen in den Industrieländern, Allergien gelten schon seit Jahrzehnten als ‚auf dem Vormarsch‘ und als Ablösung der ‚Raucherlunge‘, der ‚Eisernen Lunge‘ oder der Bergmannskrankheit im diskursiven Fokus der Öffentlichkeit früherer Jahrzehnte oder Jahrhunderte. Atmen ist jedoch auch Teil einer Umweltgeschichte der Moderne in der Staubpartikel und Chemikalien—Luftverschmutzung—als Ursache vieler Atemwegserkrankungen identifiziert werden oder einer Geschichte in der Rauchschwaden, ausgelöst durch gigantische Waldbrände, Vulkanausbrüche oder Industrieunfälle Groß- und Kleinstädte über Tage hinweg mit ihrem Dunst überziehen und atmen nahezu unmöglich machen. Nicht selten denkt man dabei an Claude Monets Abbildungen Londons in orange-überzogenen Farben eines frühindustriellen SMOGs. Atmen ist aber auch Teil einer politischen Geschichte, in der die Staubpartikel zweier einstürzender Bürotürme Ausdruck weltpolitischer Krisen werden.

Atmen ist keine demokratische Praxis. Neben körperlicher Prädisposition ist es auch eine Frage des Einkommens und sozialen und ethnischen Status, welche Personengruppen auf welche Weise ‚schlechter Luft‘ ausgesetzt sind und welche Form von politischer, wirtschaftlicher, und medizinischer Unterstützung Personen bei Atemwegserkrankungen erhalten.

Das Master-Seminar beschäftigt sich mit der Geschichte des Atmens in der Moderne als körperliche Praxis, welche eingebettet ist in diskursive Machtkonstellationen. Ausgehend von der Theorie des New Materialism und historisch verankert von der Geschichte des Bergbaus bis zur Geschichte COVIDs, erörtern wir gemeinsam die Intraaktionen von Diskurs und Materie und das komplexe Beziehungsgeflecht aus politischen, sozialen, ökologischen, ökonomischen und medizinischen Gegebenheiten die normalste Sache der Welt—das Atmen—in sich vereint.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Hauptseminar MA "Aus der Luft gegriffen. Historische Perspektiven zu Atmen und Luftverschmutzung von der Staublunge bis Corona" (HS MA)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 02.09.2024, 08:00 bis 07.10.2024, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen werden am 09.10.2024 um 03:14 verteilt.