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Proseminar: Afroromanische Linguistik - Details
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Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Proseminar: Afroromanische Linguistik
Semester SS 2019
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 2
Heimat-Einrichtung Angewandte Sprachwissenschaft (Romanistik)
Veranstaltungstyp Proseminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 23.04.2019 11:45 - 13:15, Ort: (D 2127a)
Teilnehmende Bachelorstudiengang Anwendungsorientierte Interkulturelle Sprachwissenschaft (ANIS) (Französisch, Italienisch, Spanisch)
Voraussetzungen erfolgreicher Abschluss des Moduls "Grundstufe Sprachwissenschaft
Französisch bzw. Italienisch bzw. Spanisch"
Leistungsnachweis Seminararbeit
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
ECTS-Punkte PO '12: 5

Räume und Zeiten

(D 2127a)
Dienstag: 11:45 - 13:15, wöchentlich (13x)

Kommentar/Beschreibung

In diesem Seminar wollen wir uns mit den Varietäten, die sich aus dem Sprachkontakt zwischen den romanischen und den afrikanischen Sprachen ergeben, auseinandersetzen – ein Kontakt, welcher sowohl in Afrika (als Folge der Kolonialisierung Afrikas durch europäische Länder) als auch in Amerika (als Folge des Sklavenhandels zwischen dem 16. und dem 19. Jh.) stattgefunden hat. Wegen der zeitlichen Einschränkung werden wir den Fokus auf die Rolle der subsaharischen bzw. im Black Africa gesprochenen Sprachen, die meist zur Sprachfamilie Niger-Kongo gehören, bei der Entstehung neuromanischer Varietäten setzen.

Im subsaharischen Afrika werden das Französische (u.a. in Benin, Gabun, Senegal), das Portugiesische (u.a. in Angola und Mosambik) und das Spanische (in Äquatorialguinea) als Amtssprachen sowie häufig als Verkehrssprachen verwendet. Bei den letzteren Varietäten handelt es sich allerdings um eine heterogene Gruppe von Lernervarietäten, die sich je nach dem unterschiedlichen Bildungsgrad und den verschiedenen afrikanischen L1-Sprachen differenzieren und klassifizieren lassen. Nicht zuletzt werden wir der Verwendung des Italienischen in der ersten Hälfte des 20. Jh. in den ehemaligen italienischen Kolonien des sog. Horns von Afrika Rechnung tragen.

In Amerika sind die Spuren des Sklavenhandels heute auf genetischer, kultureller und linguistischer Ebene im Karibikraum zu finden, doch die afrikanisch-stämmige Bevölkerung ist überall in den ehemaligen Kolonien – oftmals sogar in isolierten Enklaven im Inneren des Kontinents, wie bei den Afroyungueños in den bolivianischen Anden – verstreut. Aus linguistischer Sicht ergaben sich aus diesem Sprachkontakt ganz unterschiedliche Varietäten: Dialekte, die dem vernakulären Spanisch bzw. Portugiesisch anderer Regionen nah sind, partially restructured varieties bzw. fossilisierte Lernervarietäten (wie eben das Afroyungueño oder das Portugiesische in Helvécia), und Kreolsprachen – darunter in besonderer Weise die mehreren Französisch-basierten Kreols.

Ziele des Seminars sind:

a) die Beschreibung von Varietäten, die sonst im Studium geringe Aufmerksamkeit erregen. Da Kreolsprachen sowie postkoloniale Lernervarietäten zunehmend positiver bewertet werden, ist nun ein idealer Zeitpunkt gekommen, um ihre Beschreibung und systematische Analyse im Studium aus linguistischer sowie interdisziplinärer Perspektive voranzutreiben
b) die Betrachtung der ‚Übertragbarkeit‘ der sprachlichen Phänomene aus der L1 Niger-Kongo auf die L2 Romanisch. Ebenfalls ist die sog. borrowability romanischer Lexeme in die Niger-Kongo-Sprachen (Gallizismen ins Wolof, Lusismen ins Kikongo, etc.) zu berücksichtigen.
c) die Integration der letzteren Entwicklungen bei der Sprachkontaktforschung – anhand verschiedener Konstellationen, die sich aus unterschiedlichen Graden der Annäherung an die Zielnorm im Zweitsprachenerwerb entwickeln (Kreolsprachen vs. Lernervarietäten) – in die angewandte interkulturelle Forschung.
d) die Überwindung der traditionellen Grenzen zwischen den Fächern Romanistik und Afrikanistik

Voraussetzungen für die erfolgreiche Teilnahme:

a) Gute Kenntnisse in (zumindest) einer der folgenden romanischen Sprachen: Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch [Kenntnisse in afrikanischen Sprachen sind nicht erforderlich, wobei Studierende, die sich für diese Sprachen interessieren, bzw. Muttersprachler besonders willkommen sind]
b) Regelmäßige, aktive Teilnahme.
c) 20-minütiges Referat.
d) Abfassen einer Hausarbeit gemäß der Richtlinien des Stilblatts der Augsburger Romanistik (https://www.philhist.uni-augsburg.de/lehrstuehle/romanistik/angewandte/downloads/a_wiss_arbeiten/Hinweise.pdf).

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Lst. ASWR SoSe 19".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 12.03.2019, 00:00 bis 26.04.2019, 23:59.