Kolloquium: Legal Masterclass "Strafe, Kriminalisierung und Alternativen" mit Prof. Dr. Thomas Weigend (Universität zu Köln) - Details

Kolloquium: Legal Masterclass "Strafe, Kriminalisierung und Alternativen" mit Prof. Dr. Thomas Weigend (Universität zu Köln) - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Kolloquium: Legal Masterclass "Strafe, Kriminalisierung und Alternativen" mit Prof. Dr. Thomas Weigend (Universität zu Köln)
Semester WS 2023/24
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 18
Heimat-Einrichtung Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Kubiciel - Deutsches, europäisches und internationales Straf- und Strafprozessrecht, Medizin- und Wirtschaftsstrafrecht
Veranstaltungstyp Kolloquium in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 13.03.2024 13:30 - 19:00, Ort: (Raum 2003 (Geb. H))
Teilnehmende max. 15 Studierende
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

(Raum 2003 (Geb. H))
Mittwoch, 13.03.2024 13:30 - 19:00
Donnerstag, 14.03.2024 - Freitag, 15.03.2024 09:00 - 12:30
(HS 1001 (Geb. H) - Öffentl. Abendvortrag: Wohin entwickelt sich das Strafrecht? (Prof. Dr. Thomas Weigend))
Donnerstag, 14.03.2024 18:00 - 19:30

Kommentar/Beschreibung

Das Konzept
Im Rahmen der Legal Masterclass wird eine renommierte Persönlichkeit aus der Rechtswissenschaft (Meister:in)mit einer Gruppe von 15 ausgewählten Nachwuchswissenschaftler:innen und besonders interessierten Studierenden ins Gespräch gebracht.
Konkret wird über ein von der jeweils eingeladenen Persönlichkeit intensiv und prägend erforschtes Generalthema auf Grundlage von Publikationen der Meister:in diskutiert.

Das Thema
Die Legal Masterclass behandelt aus theoretischer und vergleichender Perspektive grundlegende Fragen und Begriffe des Strafrechts. Was Zweck der Strafe ist, welche Handlungen bestraft werden dürfen und wie sich die Wahrheitsfindung im Verfahren realisieren lässt, sind überzeitlich gültige Fragen. Ihre Reflexion ist Grundvoraussetzung einer rationalen Strafrechtspraxis.

Der Ablauf
Mittwoch, 13. März 2024
13:30 h Begrüßung, Vorstellung und Einführung
14:00 h Erste Sitzung: Strafe und ihre Zwecke

Obligatorische Lektüre: Weigend, in: Leipziger Kommentar, 13. Aufl. 2020, Einl. Rn. 56–67; ders., Strafen zur Normstabilisierung?, in: Jeßberger/Vormbaum/Burghardt (Hrsg.), Festschrift für Gerhard Werle, 2022, S. 373–383; Walter, Strafe und Vergeltung – Rehabilitation und Grenzen eines Prinzips, 2016.

Fakultative Lektüre: Weigend, Resozialisierung – die gute Seite der Strafe?, in: Radtke u.a. (Hrsg.), Muss Strafe sein?, 2004, S. 181–193; Pawlik, „Kritik der präventionstheoretischen Strafbegründungen“, in: Rogall/Puppe/Stein/Wolter (Hrsg.), Fest-schrift für Hans-Joachim Rudolphi, 2004, S. 213 ff.; Hörnle, Straftheorien. 2. Aufl. 2017.

15:30 h Pause
16:00 h Zweite Sitzung: Strafzumessung

Obligatorische Lektüre: Hoven/Weigend, Strafzumessung durch Richter und Laien, ZStW 133 (2021),
S. 322–357; Hoven/Weigend, Strafzumessung in der Krise, in: dies. (Hrsg.), Auf dem Weg zu rationaler und konsistenter Strafzumessung, 2024; Streng, Tatzumessungsschuld und/oder Tatproportionalitä, in: Haverkamp u.a. (Hrsg.), Fest-schrift für Hans-Jörg Albrecht, 2021, S. 603–618.

Fakultative Lektüre: Kaspar, Sentencing Guidelines vs. Freies tatrichterliches Er-messen, Gutachten C zum 72. Deutschen Juristentag (2018), S. C1; Frisch, Strafthe-orie, Straftat und Strafzumessung im gesamten Strafrechtssystem, Festschrift für Werner Beulke, 2015, S. 103; Weigend, No News is Good News: Criminal Sentencing in Germany Since 2000, Crime and Justice 45 (2016), S. 83–106.

17:30 h Ende des Seminarteils an diesem Tag
19:00 h Gelegenheit zum gemeinsamen Abendessen

Donnerstag, 14. März 2024
9:00 h Dritte Sitzung: Kriminalpolitik I (Reform der Sexualstraftaten)

Obligatorische Lektüre: Hoven/Weigend, „Nein heißt Nein“ – und viele Fragen offen. Zur Neugestaltung der Strafbarkeit sexueller Übergriffe, JZ 2017, S. 182–191; Hoven/Weigend, Sollen verbale Belästigungen im öffentlichen Raum strafbar sein? Ein Streitgespräch, in: Brunhöber u.a. (Hrsg.), Festschrift für Cornelius Prittwitz, 2023, S. 653–673; Burghardt/Schmidt/Steinl, Der strafrechtliche Schutz der sexuellen Selbst-bestimmung vor nicht-körperlichen Eingriffen, JZ 2022, S. 502–511.

Fakultative Lektüre: Kölbel, Die dunkle Seite des Strafrechts, NK 2019, S. 249-268; Kölbel/Kubiciel, Zur Rolle der Strafrechstwissenschaft in der Strafgesetzgebung, GA 2023, S. 181-x; Hoven/Weigend, Synopsis, in: Hoven/Weigend (Hrsg.), Consent and Sexual Offenses. Comparative Perspectives, 2022,
S. 327–346.

10:30 h Pause
11:00 h Vierte Sitzung: Kriminalpolitik II (Sterbehilfe und Suizidassistenz)

Obligatorische Lektüre: Weigend, Autonomie als Grenze des strafrechtlichen Le-bensschutzes, in: Böse u.a. (Hrsg.), Festschrift für Urs Kindhäuser, 2019, S. 841–855. Ders, Teilnahme am nicht freiverantwortlichen Suizid?, in: Bublitz u.a. (Hrsg.), Festschrift für Reinhard Merkel, Teilband II, 2020,
S. 1129–1140; Rostalski, Freiheit und Sterben, JZ 2021, S. 477–x.

Fakultative Lektüre: BVerfGE 153, 182 Rn. 202–342; Rosenau, in: Leipziger Kommentar, 13. Aufl. 2023, vor § 211 Rn. 33–78

12:30 h Gemeinsames Mittagessen
18:00 h Öffentlicher Abendvortrag: Wohin entwickelt sich das Strafrecht?

Fakultative Lektüre: Weigend, in: Freund u.a. (Hrsg.), Festschrift für Wolfgang Frisch, 2013, S. 17–x.

Freitag, 15. März 2024
9:00 h Fünfte Sitzung: Wahrheitsfindung im Strafverfahren; Verfahrensbeendigung ohne Hauptverhandlung

Obligatorische Lektüre 1: Weigend, Rechtsvergleichende Bemerkungen zur Wahrheitssuche im Strafverfahren, in: Bernsmann/ Fischer (Hrsg.), Festschrift für Ruth Rissing-van Saan, 2011, S. 749–766; Ders., Verfahrenseinstellung nach § 153a StPO: praktikabel, aber nicht legitim, in: Herzog u.a. (Hrsg.), Gedächtnisschrift für Edda Weßlau, 2016, S. 413–425; Jahn, Verständigung in der Hauptverhandlung, in: Hilgendorf/Kudlich/Valerius (Hrsg.), Handbuch des Strafrechts, Bd. 8, 2022, S. 847–933.

Fakultative Lektüre 2: Weigend, Richter und Strafprozessreform, in: Jahn/Radtke (Hrsg.), Deutsche Strafprozessreform und Europäische Grundrechte – Herausforderungen auch für die Rechtsprechung des BGH in Strafsachen?, 2016, S. 23–34; Turner/Weigend, Negotiated Case Dispositions in Germany, England and the United Sta-tes, in: Ambos u.a. (Hrsg.), Core Concepts in Criminal Law and Criminal Justice, Vol. I, 2020, S. 389–427.

10:30 h Pause
11:00 h Sechste Sitzung: Das Opfer im Strafverfahren

Obligatorische Lektüre: Weigend, “Die Strafe für das Opfer”? – Zur Renaissance des Genugtuungsgedankens im Straf- und Strafverfahrensrecht. Rechtswissenschaft 1 (2010) S. 39–57; ders., Echte Verfahrensrechte für angebliche Opfer?, in: Neubacher/Kubink (Hrsg.), Gedächtnisschrift für Michael Walter, 2014, S. 243–256; Schünemann, Der Ausbau der Opferstellung im Strafprozess – Fluch oder Segen?, Festschrift für Rainer Hamm, 2008, S. 687–x.

Fakultative Lektüre: Barton, Strafrechtspflege und Kriminalpolitik in der viktimären Gesellschaft, in: Barton/Kölbel (Hrsg.), Ambivalenzen der Opferzuwendung des Straf-rechts, 2012, S. 111–x; Weigend, Alle sind sich einig – und das Opfer?, in: Safferling u.a. (Hrsg.), Festschrift für Franz Streng, 2017,
S. 781–798; Hörnle, Die subjektiven Rechte der Angehörigen von Mordopfern – und ihre Relevanz für die Wiederaufnahme nach § 362 Nr. 5 StPO, GA 2022, S. 184–x.

12:30 h Ende der Masterclass

Veranstaltungsort: Die Masterclass findet im Gebäude der Juristischen Fakultät der Universität Augsburg statt, der Seminarteil in Raum 1304, der Abendvortrag in Raum 1001.