Wie wenig andere Regisseure steht der gebürtige Aragonese und Exil-Mexikaner Luis Buñuel (1900-1983) für die Fülle des iberoamerikanischen Films der Moderne. Beginnend mit surrealistisch-avantgardistischer Filmkunst à la "Un chien andalou" (1929) über neorealistisch-naturalistische Ästhetik (Los olvidados; 1950) und kongeniale Literaturverfilmungen (u. a. Tristana; 1970) bis hin zu ideologiekritischen Plots (La voie lactée; 1969), die mal ins Absurde (Le fantôme de la liberté; 1974) und Kafkaeske (El ángel exterminador; 1962), mal ins Metaleptische (Le charme discret de la bourgeoisie; 1972) hineinreichen, hat Buñuel mit seinem fast ein halbes Jahrhundert ausfüllenden Œuvre nicht nur prämierte Filmgeschichte geschrieben, sondern auch Zeitzeugenschaft abgelegt, die heute noch von Bedeutung ist.
In dem Seminar werden wir uns anhand von repräsentativen Filmen und im Dialog mit Bilddenkern wie Gilles Deleuze et al. der vielschichtigen Buñuel-Filmwelt widmen, wobei die Teilnehmenden entsprechend Gelegenheit bekommen, ihre filmanalytischen Kompetenzen durch sozio-historische wie filmpoetische Kenntnisse zu bereichern, um so die Aktualität von Buñuels Filmschaffen aus mehreren Perspektiven kritisch würdigen und im Anschluss dessen Einfluss auf das nachmoderne Kino bemessen zu können.
An das Hauptseminar ist eine kleine Buñuel-Filmreihe gekoppelt, an deren Konzeption und Umsetzung die Teilnehmenden aktiv mitwirken werden.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Phil Hist Romanische Literaturwissenschaft Spanisch WiSe 2019 2020".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 22.07.2019, 00:00 bis 20.10.2019, 23:59.
Anmeldemodus
Die Anmeldung ist verbindlich, Teilnehmende können sich nicht selbst austragen.