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Hauptseminar: HS (M.A.): Jüdisches Leben in der Region - eine erinnerungskulturelle Spurensuche - Details
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Lehrveranstaltung wird in Präsenz abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: HS (M.A.): Jüdisches Leben in der Region - eine erinnerungskulturelle Spurensuche
Semester SS 2023
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 14
erwartete Teilnehmendenanzahl 15
Heimat-Einrichtung Europäische Ethnologie/Volkskunde
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 20.04.2023 14:00 - 17:15
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird in Präsenz abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise • Martin Paulus, Stefan Paulus, Edith Raim (Hg.): Das leere Haus. Spuren jüdischen Lebens in Schwaben, München 2013.
• Rolf Kießling: Jüdische Geschichte in Bayern. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Berlin 2022.
Sonstiges Sprechstunde nach Vereinbarung per E-Mail

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Donnerstag: 14:00 - 17:15, zweiwöchentlich

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Als die jüdische Bevölkerung im Spätmittelalter aus vielen Reichsstädten und Territorien vertrieben wurden, entstanden auf dem Land neue jüdische Niederlassungen. Aus diesen heraus entwickelte sich eine spezifische jüdische Lebensform – das sog. Landjudentum. Dieses war in der Region um Augsburg besonders stark vertreten. Von den dortigen politischen Herrschaftsverhältnissen begünstigt, siedelten sich jüdische Gemeinden in den umliegenden Dörfern an, wo sich im Laufe der Zeit ein zum Teil blühendes jüdisches Leben entwickeln sollte (z.B. Binswangen, Buttenwiesen, Ichenhausen, Kriegs-haber, Krumbach). Für die Auslöschung des Landjudentums in der Region Bayerisch-Schwaben sorgte schließlich die Nationalsozialisten. Die Mehrzahl der Juden fanden in den deutschen Vernichtungslagern den Tod, nur einem geringen Teil der Landjuden gelang die Flucht ins Ausland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es keinen Grund zurückzukehren: Ihre ehe¬maligen Wohnstätten waren zumeist "arisiert" worden und noch vorhandene architektonische Relikte des Landjudentums wie die Dorfsynagogen dienten fortan als Scheunen oder Lagerräume, die noch existierenden jüdischen Friedhöfe waren funktionslos geworden. Erst in den vergangenen Jahrzehnten wurden die baulichen Zeugnisse des jüdischen Lebens in der Region um Augsburg sukzessive wieder¬entdeckt und restauriert. Damit begann auch die Erinnerung an die Präsenz und Geschichte des Land¬judentums zunehmend an Bedeutung zu gewinnen.
Im Rahmen des interdisziplinären Master-Hauptseminars sollen solche jüdischen Erinnerungsorte in der Region Bayerisch-Schwaben auf ihren historischen Bedeutungsgehalt hin be¬fragt und hinsichtlich ihrer Rolle als Ankerpunkte der kommunalen und staatlichen Erinnerungs¬kultur sowie deren bestehende oder geplanten Ausformungen hin analysiert werden. Die Lehrveranstaltung kann zusätzlich im Rahmen des Zertifikats „Praxisfeld Gedenkstättenarbeit“ angerechnet werden. Nähere Informationen zum Zertifikat sind auf den Home¬pages der Lehrstühle für Neuere und Neueste Geschichte sowie für Europäische Ethnologie/Volkskunde zu finden.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldeset SS 23 Europäische Ethnologie".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 06.03.2023, 00:00 bis 23.04.2023, 23:59.