Die Vorlesung will in sowohl historischer als auch systematischer Perspektive wichtige Positionen im Bereich der Kulturgeschichte und Kulturtheorie zur Diskussion stellen. Geht es zunächst um eine Klärung des Begriffs ‚Kultur’, der im Zuge vielfältiger historischer Wandlungen und unterschiedlicher Akzentsetzungen divergierende inhaltliche Füllungen erfahren hat, so sollen in der Folge eine Reihe bedeutender kulturtheoretischer Beiträge rekonstruiert werden. Dabei wird sowohl die ‚ältere’ (Vico, Adelung, Herder) als auch die ‚neuere’ (Max Weber, Cassirer, Malinowski, Geertz) kulturphilosophische bzw. kulturanthropologische Reflexion in den Blick genommen. Daran anschließend gilt es, Möglichkeiten und Grenzen einer ‚disziplinären Matrix’ für das ‚Fach’ Europäische Kulturgeschichte zu diskutieren. Sowohl die kulturhistorische Tradition, wie sie sich im Kontext der Institutionalisierung der Geschichtswissenschaft im 19. Jahrhundert herausbildet (Burckhardt, Lamprecht), als auch die ‚neue Kulturgeschichte’ und deren Beziehungen zu Tendenzen innerhalb des französischen (‚histoire des mentalités’) und angelsächsischen (‚cultural studies’) Forschungsdiskurses sind dabei zu berücksichtigen. Die Vorlesung ist zwar in erster Linie als Einführung in theoretische und methodische Probleme der Kulturgeschichte gedacht, sie zielt jedoch auch auf Anschaulichkeit und wird deshalb das theoretisch Dargelegte an konkreten Beispielen erörtern.
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