Migrationsdynamiken haben in der Geschichte und Gegenwart der romanischen Sprachen in vielen Situationen zu mehrsprachigen Individuen und Gruppen geführt, sei es während der Expansion in der der Kolonialzeit, die insbesondere Spanisch, Portugiesisch und Französisch zu einer weltweiten Verbreitung verholfen hat, oder in rezenteren, häufig durch Globalisierung und Arbeitsmigration entstandenen Bewegungen (bei dem im XIX. und XX. Jahrhundert das Italienische eine besondere Rolle spielt). Im Seminar werden wir uns Theorien und Methoden zur Erforschung von Sprachkontakt und sprachlicher Diversität im Kontext von Migration widmen, die wir anhand von empirischen Studien ergründen. Unter anderem gehören dazu sprachliche Kontakt- und Isolationsphänomene, Varietätenkontakt, Koineisierung, Entstehung neuer Varietäten (wie Kreolsprachen), heritage languages, etc.
Einführungsliteratur:
Gugenberger (2018), Theorie und Empirie der Migrationslinguistik. Mit einer Studie zu den Galiciern und Galicierinnen in Argentinien, Wien.
Krefeld, Thomas (2004), Einführung in die Migrationslinguistik. von der Germania italiana in die Romania multipla, Tübingen.
Müller, Natascha (2011), Einführung in die Mehrsprachigkeitsforschung, Tübingen.
Schöntag, Roger & Massicot, Stephanie (2019) (Hrsg.), Diachrone Migrationslinguistik: Mehrsprachigkeit in historischen Sprachkontaktsituationen, Berlin.
Stehl, Thomas (2011) (Hrsg.), Sprachen in mobilisierten Kulturen: Aspekte der Migrationslinguistik, Potsdam.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Lst. ASWR SoSe 2021".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 02.03.2021, 00:00 bis 16.04.2021, 23:59.