Formen mündlicher Kommunikation wird derzeit im politischen Diskurs verstärktes Interesse entgegengebracht. Denn sie eignen sich, um – wie während der Covid19-Pandemie – ein breites Publikum zu adressieren und um politische Maßnahmen kommunikativ zu legitimieren. Formate politischer Rede bilden Diversität und Dissens ab, sie können eine integrative Funktion aufweisen oder ein Publikum zum politischen Protest mobilisieren.
Im Fokus des Seminars stehen die Debatte und die politische Rede als Formate deliberativen sprachlichen Handelns. Beide Formate politischer Kommunikation können im Idealfall Wendepunkte im politischen Handeln performativ herbeiführen und somit politische Entscheidungsprozesse begleiten. Sie können emanzipatorischen, freiheitlich-demokratischen Anliegen dienen wie auch für demagogische Zwecke missbraucht werden.
Auf der Grundlage aktueller Theorien aus der Politolinguistik werden politische Reden und Debatten analysiert und exemplarisch auch deren mediale Inszenierungsweisen in digitalen Formaten untersucht.
In einem abschließenden Praxisteil werden Methoden für die Förderung der Debattier- und Redefähigkeit als Voraussetzung für sprachliches und politisches Handeln erprobt, indem Studierende eigene Reden schreiben und vortragen bzw. eine Debatte durchführen.
