Seminar: MA - Geschlecht und Gesundheit - Details

Seminar: MA - Geschlecht und Gesundheit - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: MA - Geschlecht und Gesundheit
Semester WS 2016/17
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 0
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Soziologie mit Schwerpunkt Gesundheitsforschung
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 20.10.2016 14:00 - 15:30, Ort: 3066 Geb. D (25 Pl.) [PhilSoz]
Veranstaltung findet online statt / hat Remote-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch

Kommentar/Beschreibung

Bis Mitte der 1990er Jahre gab es in der Medizin nur ein Geschlecht. Der (weiße, europäische) Mann galt als Norm, an der präventive, diagnostische und therapeutische Maßnahmen ausgerichtet wurden. Aus der Frauengesundheitsbewegung und der sozialwissenschaftlichen Frauenforschung heraus gab es zwar bereits seit den 1970er Jahren immer wieder die Forderung, geschlechtsspezifische Aspekte in der Medizin zu berücksichtigen: Frauen und Männer seien sowohl in ihrem Gesundheits- und Krankheitsverhalten als auch in ihrer Physiologie grundverschieden. In der naturwissenschaftlich-experimentell arbeitenden Medizin fand die Forderung jedoch zunächst keine Berücksichtigung. Erst seit Mitte der 1990er Jahre etablierte sich – auch in Deutschland – eine medizinische Geschlechterforschung, die die Bedeutung von Geschlechterunterschieden naturwissenschaftlich experimentell untersucht. Während also die Zweigeschlechtlichkeit in den 1990er Jahren allmählich in der Medizin anzukommen scheint, wird sie in den Sozialwissenschaften zur gleichen Zeit schon wieder verabschiedet. Im Anschluss an die Schriften von Judith Butler u.a. gehen die postfeministisch orientierten Gender Studies davon aus, dass nicht nur „das Weibliche“ als patriarchales Konstrukt zu begreifen sei, vielmehr sei die Zweigeschlechtlichkeit selbst als Konstrukt einer gesellschaftlich dominanten heterosexuellen Matrix zu verstehen und als Herrschaftsverhältnis zu entlarven.
Im Seminar wird es darum gehen, diese Spaltung zwischen Feminismus und Postfeminismus in seinen Auswirkungen für die Geschlechtergesundheitsforschung theoretisch und anwendungsorientiert zu beleuchten. Kann man noch von Geschlecht, von Frauen und Männern, sprechen ohne gleichzeitig sprachlich zu stigmatisieren? Und wenn nicht mehr gesagt werden kann was „die Frau“ ist, verliert dann nicht der politische Feminismus seinen normativen Bezugspunkt? Was würde das für die gesundheitspolitische Wirklichkeit der Geschlechterforschung bedeuten? „Gibt“ es dort nicht typische Frauen und Männer, die sich auch als solche fühlen, verhalten und aussehen?

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 05.09.2016, 07:00 bis 31.10.2016, 20:00.