Die Vorlesung ist der Entwicklung des Literaturbetriebes des 21. Jahrhunderts in Italien und Frankreich gewidmet. Nach der Strömung der Postmoderne in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, lässt sich im 21. Jahrhundert eine Rückkehr zum realistischen Erzählen feststellen. In der Narrativik dominieren historische Romane, (auto)-biographisches Erzählen, aber auch Dystopien, die nicht zuletzt ökologische Fragestellungen in den Blick nehmen, aber auch gesellschaftskritische Romane, insbesondere in den postkolonialen Literaturen haben Hochkonjunktur. Mit dem ‚realistic turn’ geht nicht zuletzt eine ethische Wende einher. Literatur bekommt eine emphatische Funktion und lädt ein zum Mitfühlen, so dass Protagonisten wieder zur Identifikationsfigur werden (Geffen 2017). Auch die Figur des Autors scheint wieder auferstanden, was nicht zuletzt auf unterschiedliche Weise zu Vermarktungszwecken genutzt wird (s. Elena Ferrante, Michel Houellebecq oder Amélie Nothomb). So sollen auch die Mechanismen des aktuellen literarischen Feldes mit seinen Konsekrationsmechanismen und (neuen) Mediatisierungsstrategien in den Blick genommen werden, um nicht zuletzt über die (gesellschaftliche) Funktion von Literatur heute zu reflektieren.
Zu Beginn des Semesters wird eine Auswahlbibliographie auf Digicampus gestellt. Die VL wird digital stattfinden. Jede Woche werden Unterrichtsmaterialien (Skript) ins Netz gestellt, zusätzlich werden auf Zoom Frage- und Diskussionsrunden stattfinden. Die Leistungspunkte werden durch das semsterbegleitende Bearbeiten von Hausaufgaben erworben.
