Seminar zum forschenden Lernen
Das Anthropozän und der Klimawandel sind abstrakte Phänomene, die in ihren gesellschaftlichen Konsequenzen im globalen Norden bislang noch weitgehend unsichtbar geblieben sind. Museen waren unter den ersten Kulturinstitutionen, die sich interdisziplinär mit dem Anthropozän und dem Klimawandel auseinandersetzten. Sie entwickelten Repräsentations- und Partizipationsformen, mit dem Ziel die gesellschaftlichen Naturverhältnisse unter den neuen Gegebenheiten zu reflektieren und Transformationsdiskurse in den öffentlichen Raum zu tragen. In der Gegenwart verstehen sich Museen weitgehend als inklusive Institutionen, in denen Wissensvermittlung und Handlungsorientierung gemäß der Neuen Museologie in partizipativen Settings angestrebt wird.
Das Seminar leistet eine Einführung in die Museumsanalyse. Insbesondere werden Ausstellungen zum Anthropozän und zum Klimawandel auf die Repräsentation gesellschaftspolitischer Diskurse hin analysiert und in den Ausstellungen angelegte Beteiligungspraktiken untersucht. Daran anknüpfend werden Vermittlungskonzepte für eine politische Bildung im Anthropozän erarbeitet. In einem Gespräch mit eine*r Museumskurator*in diskutieren wir die Möglichkeiten und Grenzen von Museen Wandel zu gestalten und zu begleiten.
Die Seminarleistung wird in Form einer Seminararbeit im Rahmen des forschenden Lernens erbracht.
Das Seminar eignet sich für Studierende aller Lehramtsstudiengänge (Primar- und Sekundarstufe), Studierende der Erziehungswissenschaften sowie für alle Studierenden, die sich für die Museumsforschung interessieren.