Als Folge der Serie frühneuzeitlicher europäischer Kriege vor allem im 17. und Teilen des 18. Jahrhunderts sind uns zahlreiche, manchmal sehr persönliche, Quellen zu den Erfahrungen von Kriegsalltag, Kriegsgreueln, Vertreibung, Flucht und Hunger infolge der Kriegsereignisse überliefert. Freilich stehen nach wie vor Erfahrungen gerade der breiten Bevölkerung sowie der einfachen Soldaten in der Wahrnehmung und wissenschaftlichen Darstellung frühneuzeitlicher Kriege tendenziell eher im Hintergrund. Das Seminar widmet sich anhand solcher Quellen der Frage, wie die Bevölkerung bedrohter, belagerter, eingenommener, verwüsteter Städte und Dörfer die kriegerische Bedrohung wahrnahm, was sie ihr im Ernstfall entgegensetzen konnte. Auch die nachträgliche Verarbeitung der Erfahrungen von Gewalt und Tod, Hunger und Seuchen im Gefolge des Kriegs wird behandelt – nicht nur mit Bezug auf die Zivilbevölkerung, sondern auch auf Soldaten der zusammengewürfelten Söldnerheere wie der späteren 'stehenden' Heere. Wie kamen diese durch den Krieg, wie stellten sie sich zum – freiwillig oder unfreiwillig übernommenen – 'Kriegshandwerk'? Wurde der Krieg, zumindest in seinen Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, schließlich 'gezähmt', wie die von Zeitgenossen des 18. Jahrhunderts verwendete Formel von der „gezähmten (Kriegsgöttin) Bellona“ suggeriert?
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The course is part of admission "FNZ_SoSe2020_teilnahmebeschränkt, zeitgesteuert".
Bitte tragen Sie sich selbst aus der/den von Ihnen gewählten Veranstaltung(en) der Frühen Neuzeit aus, falls Sie keinen Platz mehr in diesen benötigen. The following rules apply for the admission:
The enrolment is possible from 10.03.2020, 08:00 to 03.04.2020, 23:59.
A defined number of seats will be assigned to these courses.
The seats in the affected courses have been assigned at 04.04.2020 on 02:00. Additional seats may be available via a wait list.