In der Bildungsdebatte um Kompetenz- und Outputorientierung wird der auf testbare Fertigkeiten reduzierte Literaturbegriff und -unterricht und die Marginalisierung der Literatur kritisiert. Der gesellschaftliche Auftrag der Schule muss jedoch neben der Förderung instrumentellen Handelns und kognitiver Leistungsfähigkeit auch die Persönlichkeitsentwicklung und die Vermittlung der Handlungsfähigkeit im Umgang mit anderen im Blick haben. Hier kann die Literaturdidaktik einen wesentlichen Beitrag liefern. Das Seminar beschäftigt sich u.a. mit den Kennzeichen literarischer Texte und ihrem pädagogischen und sprachlichen Potential für den mehrsprachigen Unterricht, der zielgruppenspezifischen Auswahl von literarischen Texten sowie mit Formen der Mehrsprachigkeit in Kinder- und Jugendbüchern. Die Bearbeitung der Fragestellungen erfolgt unter Rückgriff auf aktuelle literarische Beispiele und wird im Übungsteil u.a. verzahnt mit der Erarbeitung unterrichtlicher Vorschläge zum Umgang mit literarischen Texten in mehrsprachlichen Lernkontexten.
Die Übung ist projektorientiert konzipiert. Informationen zu möglichen Projekten erhalten Sie am Anfang des Semesters. Sie erarbeiten in Gruppen Fragestellungen zum gewählten Thema, bearbeiten diese selbständig, reflektieren den Forschungsprozess und präsentieren ihre Arbeitsergebnisse am Ende in einem passenden Produkt. Bei anhaltender Pandemiesituation stehen Themen zur Auswahl, die online bearbeitbar sind. Teile des Seminars und der Übung finden synchron über Zoom statt.