Seminar: Konflikte um Erinnerung - Details

Seminar: Konflikte um Erinnerung - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Konflikte um Erinnerung
Semester WS 2025/26
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 25
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Vergleichende Politikwissenschaft
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Donnerstag, 11.12.2025 10:00 - 11:30, Ort: 2118 Geb. D (40 Pl.) [PhilSoz]
Voraussetzungen Die aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen und die vorbereitende Lektüre der (z.T. englischsprachigen) Grundlagentexte wird von allen Seminarteilnehmenden erwartet. Die Anwesenheit in der ersten Sitzung ist unerlässlich.
Leistungsnachweis Portfolioprüfung
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Assman, Aleida (2006): Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik. München: C.H. Beck.

Becker, Manuel (2013): Geschichtspolitik in der „Berliner Republik“. Konzeptionen und Kontroversen. Wiesbaden: Springer VS.

Cornelißen, Christoph/Klinkhammer, Lutz/Schwentker, Wolfgang (2004) (Hrsg.): Erinnerungskulturen. Deutschland, Italien und Japan seit 1945. Frankfurt a.M.: Fischer.

Mälksoo, Maria (2023) (Hrsg.): Handbook on the Politics of Memory. Cheltenham (UK)/Northampton (MA): Edward Elgar Publishing.

Reuschenbach, Julia (2020): Parteien und Experten als Akteure in geschichtspolitischen Debatten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. In: Lüdicke, Lars (Hrsg.): Ausgeforscht? Neueste Forschungsergebnisse zur Friedlichen Revolution 1989/90. Berlin: Deutsche Gesellschaft e.V., S. 110-125.

Wolfrum, Edgar (2010): Erinnerungskultur und Geschichtspolitik als Forschungsfelder. Konzepte - Methoden - Themen. In: Scheunemann, Jan (Hrsg.): Reformation und Bauernkrieg. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik im geteilten Deutschland. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt, S. 13-32.

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Das kollektive Erinnern spielt eine entscheidende Rolle bei der Formung kollektiver Identitäten und der Gestaltung gesellschaftlicher Narrative. Erinnern ist dabei nicht nur ein integrativer, sondern auch ein zutiefst konflikthafter Prozess: Die Interpretation historischer Ereignisse, Persönlichkeiten oder Prozesse in Form (kollektiver) Erinnerungen kann Zugehörigkeiten und Nichtzugehörigkeiten erzeugen sowie politische Ordnung legitimieren oder in Frage stellen.
In liberalen Demokratien findet eine kontinuierliche (politische) Auseinandersetzung um die Deutung des Vergangenen statt – ein Wettstreit um Erinnerungen also, der oft tiefgehende gesellschaftliche und politische Konflikte sichtbar macht. Diese historischen Deutungskonkurrenzen stehen im Zentrum des Seminars. Dabei werden wir das spezifisch „Politische“ an der Konstruktion von Geschichte, Erinnerung und Gedächtnis herausarbeiten und Geschichtspolitik ausgehend von seiner Funktion betrachten. Geschichtspolitik wird dabei als breites Politikfeld begriffen, das beispielsweise Gedenk- und Feiertage, Gründung und Gestaltung von Museen und/oder Gedenkstätten, politische Reden sowie materielle politische Entscheidungen umfasst (Reuschenbach 2020).
In diesem Seminar setzen wir uns kritisch mit den Wechselwirkungen von Geschichte, Erinnerung, Politik und Gesellschaft auseinander. Dabei werden grundlegende Fragen behandelt, die sich sowohl mit der Konstruktion kollektiver Gedächtnisse als auch mit der kritischen Dekonstruktion dominanter Narrative und erinnerungspolitischer Paradigmen beschäftigen. Hierzu bedarf es zunächst einer Differenzierung relevanter Begriffe wie Geschichtspolitik, Erinnerungskultur oder kollektives Gedächtnis (Themenblock 1), bevor die Erinnerungskultur in Deutschland ins Zentrum der Analyse gerückt wird (Themenblock 2) und relevante Debatten und Kontroversen um die geschichtspolitischen Implikationen eben jener deutschen Erinnerungskultur in den Blick genommen werden, die in den vergangenen Jahren insbesondere durch eine Kritik aus jüdischer und postmigrantischer Perspektive ausgelöst wurden (Themenblock 3). Anschließend werden wir Geschichte als politischen Konfliktgegenstand in unterschiedlichen Länderkontexten betrachten (Themenblock 4) und uns abschließend Fragen der geschichtspolitischen Praxis auf Mikroebene stellen (Themenblock 5).

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist gesperrt.