Seminar: Gerechter Krieg – Gerechter Frieden - Details

Seminar: Gerechter Krieg – Gerechter Frieden - Details

Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: Gerechter Krieg – Gerechter Frieden
Veranstaltungsnummer 04-02-VN-00390
Semester WS 2021/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 28
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 19.10.2021 14:15 - 15:45, Ort: 2102 Geb. D (40 Pl.) [PhilSoz]
Teilnehmende Das Seminar richtet sich an alle Studierende der Evangelischen Theologie und Ethik der Textkulturen (kein EWS-Erwerb möglich!). Unabdingbare Teilnahmevoraussetzung ist neben der Übernahme eines Referats die gründliche Lektüre der Texte und die aktive Teilnahme an der Seminardiskussion.
Voraussetzungen Alle Studierenden: Anmeldung online zur Veranstaltung im digicampus sowie Anmeldung zur Modulabschlussprüfung bei STUDIS.
Lernorganisation Die Lehrveranstaltungen der Systematischen Theologie bieten die Möglichkeit einer gezielten, fachlich betreuten und thematisch vertieften Vorbereitung auf die Modulprüfungen und das erste Staatsexamen und fördern nicht zuletzt die Einübung von fachspezifischen unverzichtbaren methodischen Kompetenzen. Deshalb ist der Besuch dringend zu empfehlen. Wenn Sie dieses Angebot nutzen möchten und teilnehmen, geschieht dies unter den von dem/der Dozent*in getroffenen Bedingungen.
Diese Bedingungen lauten in den Seminaren am Lehrstuhl Systematische Theologie:
Eine Seminarteilnahme ist nur als ganze möglich, d.h. der/die Teilnehmende verpflichtet sich zur regelmäßigen Anwesenheit. [Fehlzeiten bis zu zwei Sitzungen sind möglich – bei bis zu zwei weiteren
(begründeten) Fehlzeiten können die fehlenden Kenntnisse und Kompetenzen mittels je eines Essays nachgewiesen werden.]
Leistungsnachweis Erwerb eines Beteiligungsnachweises (dokumentierte Leistung, z.B. Thesenpapier) und/oder Hausarbeit; (Gesamt-)Modulabschluss: Hausarbeit (mit unterschiedlichen Fragestellungen: a) über ein ausgewähltes Thema aus einem Modulbereich aus B II [Umfang: 12-15 Seiten] und b) zu je einem weiteren Thema aus jedem Modulbereich [Umfang jeweils 2-3 Seiten]).
Es besteht die (freiwillige) Möglichkeit, die einzelnen Aufgabenstellungen zu zeitlich getrennten Prüfungsterminen zu erbringen.
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise - Kirchschlager, Bernd: Kirche und Friedenspolitik nach dem 11. September 2001. Protestantische Stellungnahmen und Diskurse im diachronen und ökumenischen Vergleich. Göttingen 2007.
- Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen. Eine Denkschrift des Rates der Evangeli-schen Kirche in Deutschland. 2. Aufl. Gütersloh 2007.
- Oberdorfer, Bernd: „Gerechter Frieden“ – mehr als ein weißer Schimmel? Überlegungen zu einem Leitbegriff der neueren theologischen Friedensethik, in: Sarah Jäger / Horst Scheffler (Hg.): Frieden und Gerechtigkeit in der Bibel und in kirchlichen Traditionen, Politisch-ethische Herausforderungen, Band 1. Wiesbaden 2018, 13-30.
- Oberdorfer, Bernd / Waldmann, Peter (Hg.): Die Ambivalenz des Religiösen. Religionen als Friedensstifter und Gewalterzeuger. Freiburg i.Br. 2008.
- Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben.

Kommentar/Beschreibung

Ob und unter welchen Bedingungen Kriege legitim sein können, hat die christliche Ethik schon früh beschäftigt. Unter Rückgriff auf Cicero entwickelte Augustinus im 4./5. Jahrhundert eine christliche Lehre vom „gerechten Krieg“, die im Mittelalter u.a. durch Thomas von Aquin fortgeschrieben wurde. Auch die Reformatoren übernahmen diese Lehre vor dem Hintergrund ihrer „Zwei-Reiche-Lehre“. Luther betonte, dass auch „Kriegsleute im seligen Stand sein können“. Die Reformatoren distanzierten sich dabei von den sog. Täufern, die einen christlichen Pazifismus vertraten. Obwohl die Lehre vom gerechten Krieg die Intention hatte, Kriege auf möglichst wenige Anlässe zu beschränken, geriet sie nach dem II. Weltkrieg in die Kritik: Angesichts der furchtbaren Zerstörungen, die der Weltkrieg bewirkt hatte, und angesichts der umfassenden Bedrohung durch die Atomwaffen wurde zweifelhaft, ob militärische Einsätze überhaupt noch ethisch verantwortet werden könnten. Zudem entdeckten auch die Großkirchen den christlichen Pazifismus für sich. Evangelische wie ka-tholische Kirche entwickelten das neue Leitbild des „gerechten Friedens“. Nach dem Ende des „Kalten Krieges“ erhob sich freilich z.B. im Jugoslawien-Krieg erneut die Frage, ob nicht zur Verhinderung „ethnischer Säuberungen“ auch militärische Einsätze ethisch geboten seien.
Das Seminar will in die Geschichte und gegenwärtige Diskussion zentraler Aspekte christlicher Friedensethik einführen. Behandelt werden soll auch die allgemeinere Frage, ob Religionen als solche – oder jedenfalls monotheistische Religionen (J. Assmann) – gewalterzeugend wirken.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Gerechter Krieg – Gerechter Frieden".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 06.09.2021, 00:01 bis 22.10.2021, 23:50.