Texte zur Einstimmung auf die 1. Sitzung:
Harris, David, und Dorian Fuller. 2014. “Agriculture: Definition and Overview.” In: Smith C. (hrsg.) Encyclopedia of Global Archaeology. Springer, New York, NY. 104-113.
https://www.researchgate.net/publication/301345493_Agriculture_Definition_and_Overview
Jacob, Heinrich Eduard. 1985 (1954). 6000 Jahre Brot. Hopferau: Bioverlag Gesundleben. 17-34
Sonstiges
Das Seminar findet teilweise wöchentlich, teilweise als Blockveranstaltung statt.
Regulär: Mittwoch 10:15-11:45
Blocksitzungen: 12.12.2020 (Samstag) und 30.01.2021 (Samstag).
Die Blocksitzungen entsprechen 3 Sitzungen. Weil insgesamt 6 Sitzungen in die Blockform überführt werden, findet der Kurs an 6 anderen Terminen nicht statt. Diese “ausfallenden” Sitzungen sind so gelegt, dass sie für die Vorbereitung der Workshops genutzt werden können/sollten.
Die Blockveranstaltungen finden in Teilen gemeinsam mit Studierenden aus dem Kurs “Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode: Darstellung von ‘Wahnsinn’ in Literatur und Film” (Dr. Heike Schwarz) statt. Es kann nur einer der beiden Kurse belegt werden. Die Teilnahme an den beiden ganztägigen Workshops ist verpflichtend. Der zeitliche Aufwand für dieses Seminar entspricht dem eines regelmäßig wöchentlich stattfindenden Kurses.
Die Geschichte der Landwirtschaft beschreibt einen Paradigmenwechsel: Mit dem gezielten Anbau und den damit einhergehenden Züchtungsmethoden wechselten vom Menschen dazu ausgewählte Pflanzen ihren natürlichen Status und wurden Teil der “Kultur”. Diese Verschiebung unterwirft diese Pflanzen einer rein instrumentellen Logik, die einen ethischen oder ästhetischen “Eigenwert” kaum denkbar erscheinen lässt. Trotzdem sind Agrarpflanzen ein omnipräsentes Thema in der Kunst und Kultur Europas und Amerikas. Das ist kaum verwunderlich, ist doch das Selbstverständnis der hier versammelten Gesellschaften von der Entwicklung des Ackerbaus nicht zu trennen. Besonders interessant wird diese innige Verbindung mit der Modernisierung der Landwirtschaft im 19. Und 20. Jahrhundert und dem Aufkommen der “realitätsabbildenden” Medien Fotografie und Film. Mit dem Wachsen der Äcker und dem schweifenden Auge der Kamera nahm auch die künstlerisch-literarische Beschäftigung mit der Landwirtschaft als Ausdruck der Moderne an Fahrt auf und wurde zentraler Gegenstand nicht nur der Fotografie und des Films, sondern auch der Literatur und natürlich weiterhin der Malerei. Sie alle vereint eine zutiefst ambivalente Haltung gegenüber der Landwirtschaft, obwohl diese so zentral ist für das Überleben einer wachsenden Weltbevölkerung. In diesem Seminar untersuchen wir anhand europäischer und nordamerikanischer Beispiele, wie das Verhältnis zwischen Menschen und moderner Landwirtschaft kulturell, ideologisch und emotional angepasst und verhandelt wurde. Im Zentrum stehen literarische Texte, Graphic Novels, Gemälde, Fotografien und Filme, aber auch das Genre des populären Sachbuchs. Einen besonderen Stellenwert haben die Gefühle, die der Landwirtschaft entgegengebracht werden; sie stehen im Mittelpunkt der Blocksitzungen.
