Seminar: The end of the world as we know it: Regieren (in) der Apokalypse - Details

Seminar: The end of the world as we know it: Regieren (in) der Apokalypse - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: The end of the world as we know it: Regieren (in) der Apokalypse
Veranstaltungsnummer SOW-5319, SOW-5320
Semester WS 2025/26
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 21
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Klimapolitik
beteiligte Einrichtungen Centre for Climate Resilience
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Mittwoch, 10.12.2025 11:45 - 13:15, Ort: 2103 Geb. D (30 Pl.) [PhilSoz]
Lernorganisation Das Seminar findet wöchentlich in Präsenz statt. Zu jeder Sitzung ist eine Pflichtlektüre vorab festgelegt, die von allen Teilnehmenden zu lesen ist. Nach einem kurzen Input durch die Dozentin und/oder die Referatsgruppe wird in der Seminarsitzung in Kleingruppen an Fällen gearbeitet oder zu vorgegebenen Fragen diskutiert. Dabei werden Sie auch auf die mündliche Prüfung vorbereitet.
Leistungsnachweis Studienleistung: Sie halten in einer Gruppe ein 15minütiges Referat über ein Sitzungsthema und bereiten Anwendungsaufgaben und Diskussionsfragen für die Sitzung vor. Sie lesen die Pflichttexte zu jeder Sitzung und können sich auf dieser Grundlage in die Seminardiskussion aktiv einbringen oder auf Rückfrage Antwort geben. Wer 9 ECTS benötigt, fertigt zusätzlich zum Referat (Studienleistung) noch ein zweiseitiges Handout an.

Prüfungsleistung: Es gibt am 12.-13.Februar eine mündliche Prüfung von 20-25 Minuten - Sie erhalten einen individuellen Termin. In begründeten Fällen kann ein alternativer Termin vereinbart werden.
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch
ECTS-Punkte 6 ECTS oder 9 ECTS je nach Prüfu

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

In diesem Kurs fragen wir danach, welche politischen Auswirkungen es hat, wenn "im Namen der Apokalypse" regiert wird. Was ist problematisch daran, eine existentielle Gefahr zu beschwören und diese zum Motor des Regierens zu machen? Welche Denkmuster werden hervorgebracht, welche Sichtbarkeiten und Subjekte erzeugt und welche Formen des Regierens werden legitimiert? Hierzu erlernen Sie drei theoretische Analyserahmen: (1) die Kopenhagener Schule der Versicherheitlichung, (2) politikwissenschaftliche Diskursforschung und (3) die Gouvernementalitätsforschung nach Michel Foucault. Mit dem Instrumentarium dieser drei Schulen lässt sich zeigen, dass eine Entpolitisierung die Folge des Regierens im Namen der Sicherheit ist. Kritische Rückfragen und Diskussionen werden abgewürgt, demokratische Prozesse oft ausgehebelt oder abgekürzt.

Ein Kursteil ist explizit der Klimapolitik gewidmet. Hier untersuchen wir die paradoxe Lücke zwischen apokalyptischen Erzählungen über Klimafolgen und dem fehlenden staatlichen Handeln im Klimaschutz. In Reaktion auf fehlendes staatliches Handeln regieren sich viele Menschen vermehrt selbst: Eliten bereiten Marsflüge vor. Gruppen von Menschen in den reicheren Ländern organisieren sich in sogenannten Kollaps-Gruppen, um gegen die absehbaren dramatischen Klimafolgen durch Preppen, Selbsthilfe und starke soziale Netzwerke besser gewappnet zu sein. Sie haben die Hoffnung aufgegeben, dass der Staat in der Lage sein wird, sichere Lebensbedingungen zu schaffen, stattdessen bereiten sie sich auf den Zusammenbruch staatlicher Strukturen vor. In den ärmeren Teilen der Welt findet sich dieser Zustand der Anarchie bereits nach aktuellen Extremwetterereignissen.

Wir fragen, wie eine Repolitisierung der vielfältigen existentiellen Bedrohungen aussehen kann, die andere Formen des Regierens erst möglich macht. So sollte der Blick auf strukturelle Ursachen (wie andauernde Kolonialität, das Patriarchat, etc.) gerichtet werden. Darüber hinaus ist ein differenzierter Blick auf die Verursacher (oft nur die Industrieländer) erforderlich, anstatt so zu tun, als wäre "die ganze Welt" gleichermaßen verantwortlich.

Anmeldemodus

Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.

Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten, erhalten nähere Hinweise und können sich dann noch gegen eine Teilnahme entscheiden.