Moderne Paarbeziehungen basieren - so die heutigen gängigen Vorstellungen - auf Liebe, Intimität und Partnerschaftlichkeit. Konkret: Neben der Eltern-Kind-Beziehung gilt insbesondere die Beziehung zwischen Lebenspartnern gemeinhin als Inbegriff von Privatheit, Intimität, Vertrautheit. Die Paarbeziehung ist durch Beziehungsmerkmale gekennzeichnet, die jenen sozialen Bezügen, in denen sich Individuen in der öffentlichen Sphäre (z.B. auf dem Arbeitsmarkt, im Geschäftsleben etc.) eingestellt sehen, diametral gegenüberstehen. Nur im Privaten, in der intimen Liebesbeziehung - so der normative Erwartungshorizont seit Durchsetzung der Moderne - kann sich der Einzelne in seiner umfassenden "Personalität" erfahren. Jedoch, so scheint es, hat sich die institutionelle Ordnung des Privaten für das radikalisiert "individualisierte Subjekt" in der sogenannten reflexiven Moderne grundlegend verschoben. Vor diesem Hintergrund ergeben sich unter anderem folgende Frage: Was passiert mit dem romantischen Liebesideal in seiner Bedeutung für intime Paarbeziehungen vor dem Hintergrund des Wandels von Sexualität und Erotik? Was bedeutet die Etablierung eines ökonomisierten Partnerschaftsmarktes für die soziokulturelle Codierung von Liebe und Intimität? Wie verändern sich die Ungleichheitsrelationen zwischen den Lebenspartnern im Zuge fortschreitender Individualisierung?
Das Seminar möchte die soziologischen Grundlagen unseres heutigen Verständnisses von intimer (Lebens-)Partnerschaft, Ehe und Liebe freilegen und anhand ausgewählter empirischer Arbeiten Einblicke in die soziologische Erforschung der Alltagswirklichkeiten von heutigen Paaren geben.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmeranzahl: Seminare WiSe 2020/21".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 02.10.2020, 00:00 bis 26.10.2020, 23:50.
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 28.10.2020 um 10:09 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.