Die Entwicklung von keramischen Faserverbundbauteilen ist aufgrund der bauteilabhängigen Werkstoffeigenschaften ein iterativer Produktentwicklungsprozess. Die Iterationen dienen hierbei zur Prüfung der Machbarkeit oder zur Werkstoffcharakterisierung und sind meist mit zeit-, kosten- und ressourcenintensiven Probenprogrammen, Merkmalsmustern oder Demonstrator-Bauteilen verbunden. Hierbei handelt es sich folglich um einen heuristischen (Trial-and-Error) Ansatz.
Eine CMC (Ceramic Matrix Composite)-Produktentwicklung mittels ICME (Integrated Computational Materials Engineering) versucht hingegen, den Entwicklungsprozess teilweise mit ICME-Werkzeugen in den virtuellen Raum zu verlagern, um so reale Proben- und Bauteiltests mit Hilfe digitaler Modelle auf ein Minimum zu beschränken. Der ursprünglich für metallische Werkstoffe entwickelte ICME-Ansatz kann hierbei gerade bei den Faserverbundwerkstoffen aufgrund deren stark ausgeprägten Abhängigkeiten der Werkstoffeigenschaften von dem Herstellprozess bzw. von der Bauteilgeometrie äußerst effizient angewandt werden.