Textgrundlage (bitte anschaffen):
Deutsche Lyrik des frühen und hohen Mittelalters. Edition der Texte und Kommentare von Ingrid Kasten, Übersetzungen von Margerita Kuhn. Frankfurt a. M. 1995 (=Bibliothek des Mittelalters 3), erhältlich als Taschenbuchausgabe (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch Band 6).
Minnesang, gesungene Liebeslyrik, die um 1200 eine erste Blütezeit erlebte, ist wohl die heute bekannteste Form mittelhochdeutscher Dichtung. Nach wie vor werden Lieder Walthers von der Vogelweide oder Heinrichs von Morungen auch in Schulstunden behandelt, um die Sprache oder die literarische Hochkultur mittelalterlicher Adelshöfe vorzustellen. Das Seminar möchte an ausgewählten Beispielen verschiedener Autoren den so genannten Hohen Minnesang in seiner Breite vorstellen und mit den gängigen Formen und Motiven vertraut machen. Daneben sind einzelne Sitzungen fachdidaktischen Themen gewidmet, in denen mögliche Fragen der Verwendung oder Aufbereitung einzelner Lieder für den Einsatz in der Schule erörtert werden sollen, so dass diese Dimension der Vermittlung im Verlauf des Semesters zunehmend Gewicht bekommt. Das Seminar richtet sich damit speziell an Studierende des Lehramts, ist aber offen für alle, die sich neben der mittelalterlichen Literatur auch für Formen ihrer Präsentation und Vermittlung an ein Publikum ohne weitere Vorbildung interessieren.