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Hauptseminar: HS (M.A. Ethik): Praktische Medienethik - Details
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Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: HS (M.A. Ethik): Praktische Medienethik
Semester SS 2021
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 4
maximale Teilnehmendenanzahl 15
Heimat-Einrichtung Neuere Deutsche Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Ethik
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Freitag, 16.04.2021 14:15 - 15:45
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Freitag, 16.04.2021 14:15 - 15:45
Freitag, 07.05.2021 14:15 - 17:45
Freitag, 18.06.2021 14:15 - 17:45
Samstag, 19.06.2021 10:15 - 14:30
(https://uni-augsburg.zoom.us/j/92084425762?pwd=cCsvQTh1QTZDYittV3ovQUVtTlNQZz09)
Samstag, 08.05.2021 10:15 - 15:45

Kommentar/Beschreibung

Fakten alleine interessieren heute niemanden mehr! Die Leute wollen ausgefeilte Geschichten, Storytelling à la Netflix; sie wollen Emotionen, Held-Feind-Konstellationen, Plot-Twists, ästhetische Erfahrungen, und zunehmend subjektive Perspektiven. Journalistinnen und Journalisten wissen das; sie sehen es jeden Tag, wenn sie die Quoten vom Vorabend, die Download-Zahlen des neusten Podcasts oder die Klickzahlen des Aufmachers auswerten.

Im Kampf gegen den Leser- und Zuschauerschwund setzen Medienhäuser schon lange auf die Wunderwaffe „Storytelling“. Doch das journalistische Erzählen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zugespitzt, die Grenze zur Fiktion verschwimmt heute teils bis zur Unkenntlichkeit. Bis es wieder einmal knallt. Wie vor gut zwei Jahren, als bekannt wurde, dass der mit Preisen überhäufte „Spiegel“-Journalist Claas Relotius reihenweise Reportagen gefälscht hatte. Seitdem muss sich eine ganze Branche fragen, ob sie mit dem heutigen Storytelling den richtigen Weg eingeschlagen hat.

In dem Seminar „Praktische Medienethik: Storytelling zwischen Fakt und Fiktion“ geht es zunächst um Grundsatzfragen: Was ist eine (journalistische) Geschichte? Warum erzählen wir Geschichten und wie gestalten sie demokratische, kollektive Meinungsbildungsprozesse maßgeblich mit? Anhand praktischer Beispiele aus Fernsehen, Radio und Zeitung soll so dann eine Idee des „wahrhaftigen Erzählens“ konturiert werden. Dabei spielen zum einen verschiedene Wahrheitstheorien und deren meta-ethischen Axiome eine bedeutende Rolle, zum anderen journalistische Darstellungsformen, wie etwa die Nachricht, das Interview, das Feature, und ganz besonders: die Reportage. Das journalistische Handwerk soll dabei stets kritisch analysiert und ethisch evaluiert werden: Wie sind Emotionen epistemologisch einzuordnen? Was ist von induktivem Erzählen zu halten? Wie kommt es zu ausgeprägten Erzählhaltungen in scheinbar erzählerlosen Formen, wie etwa der O-Ton-Collage? Und ist die freie indirekte Rede prinzipiell ungeeignet für den Journalismus? Nicht zuletzt soll in dem Seminar auch der Pressekodex und dessen Auswirkungen auf die journalistische Praxis beleuchtet werden.

Das Seminar wird von Johannes Hofmann geleitet, einem Alumni des Studiengangs "Ethik der Textkulturen", der inzwischen beim Bayerischen Rundfunk arbeitet.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Reguläre Anmeldephase Sommersemester 2021".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 05.04.2021 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
  • Die Anmeldung ist möglich von 01.03.2021, 00:00 bis 05.04.2021, 23:59.