Ijob und seine sprichwörtliche Frömmigkeit sind bekannt. Als Unglück auf Unglück über ihn hereinbricht (die sog. Hiobsbotschaften), begehrt er nicht auf, sondern fügt sich als „frommer Dulder“ in sein Schicksal: „Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen; gelobt sei der Name des Herrn“ (Ijob 1,21). Innerhalb dieser bekannten Rahmenerzählung vom Dulder Ijob (Ijob 1,1-2,10 und 42,7-17) erscheint allerdings ein anderes, deutlich abweichendes Bild von ihm: Ijob als Leidender, der sucht und ringt, der klagt und anklagt. Der Großteil des Buches Ijob bringt eine intensive Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Unglück und den Leiden Unschuldiger. In Konfrontation mit seinen Freunden und im Ringen mit seinem Gott sucht Ijob klagend und streitend sein rätselhaftes Los zu verstehen und zu bewältigen. Die Vorlesung will die verschiedenen Seiten des Ijob-Buches und seiner Botschaft erschließen. Sie geht der Vorgeschichte (vgl. die sog. Auseinandersetzungsliteratur im alten Orient) wie der Wirkungsgeschichte der Gestalt des Ijob nach (z.B. in Ikonographie, Literatur und Musik) und fragt nach der Bedeutung des so benannten Buches für uns heute.
Zur Vorbereitung empfohlen: (Mehrmalige) Lektüre des Buches Ijob; Wiederholung der Einleitungsfragen (z.B.: TRE 15, 360-380; NBL Bd. 2, Sp. 214-219; LThK 5, Sp. 414-416; ferner eine der bekannten Einleitungen in das Alte Testament, z.B. W.H. Schmidt, O. Kaiser, E. Zenger, J.C. Gertz).
Die Veranstaltung kann im Freien Bereich des Lehramtes (LPO 2012) - mit Ausnahme des Lehramtes an Gymnasien und für das Lehramt "Katholische Religionslehre" Didaktikfach (FB-GsDF-kre-01; FB-HsDF-kre-01 ) - angerechnet werden. Eine Anerkennung für das Lehramt an Gymnasien und für das Lehramt "Katholische Religionslehre"-Didaktikfach (FB-GsDF-kre-01; FB-HsDF-kre-01 ) ist nicht möglich.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Vorlesungen und Kurse WS 2019-20".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 03.09.2019, 08:00 bis 25.10.2019, 20:00.