Das 17. Jahrhundert gilt als ein „Jahrhundert des Zwiespalts“, als ein Jahrhundert des Kriegs und der Krisen, ja als ein dunkles Zeitalter. Der Dreißigjährige Krieg, Revolutionen in England, die Fronde in Frankreich, Aufstände innerhalb des spanischen Herrschaftsgebiets, die Belagerung Wiens durch die Türken, Hexenverfolgung… - all das sind Argumente für eine solche Einschätzung. Dennoch entfaltete sich im Dreißigjährigen Krieg die deutsche Barockliteratur. Mit dem Pietismus entstand eine neue Frömmigkeitsform, und der Westfälische Frieden stellte neue Verfahren und diplomatische Verhandlungsmodi bereit. Die Staatenwelt organisierte sich neu, und das Frankreich Ludwigs XIV. wurde zu einem (wenn auch umstrittenen) Leitbild, das seit dem 19. Jahrhundert mit dem Begriff des „Absolutismus“ auf den Punkt gebracht wird.
Die Vorlesung wird versuchen, die Vielfalt und Widersprüchlichkeit des 17. Jahrhunderts mithilfe kulturhistorischer Ansätze zu beleuchten und zu charakterisieren. Dabei werden so unterschiedliche Themen wie Religiosität, Weltdeutungen, Staatsbildungsprozesse, Revolution, höfische Kultur, Kunst, Migration und andere angesprochen.
Prüfung: abhängig vom jeweiligen Modul, Klausur im BSV (90 Minuten)
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: V: Ein dunkles Zeitalter? Europäische Kulturgeschichte im 17. Jahrhundert".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 05.09.2022, 00:00 bis 10.10.2022, 12:00.
