Anselm Doering-Manteuffel. Wie westlich sind die Deutschen? Amerikanisierung und Westernisierung im 20. Jahrhundert. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1999.
Katharina Gerund und Heike Paul (Hg.). Die amerikanische Reeducation-Politik nach 1945. Interdisziplinäre Perspektiven auf “America’s Germany”. Bielefeld: transcript, 2015.
Michael Hochgeschwender. Freiheit in der Offensive? Der Kongress für Kulturelle Freiheit und die Deutschen. München: Oldenbourg, 1998.
¬Hermann-Josef Rupieper. Die Wurzeln der westdeutschen Nachkriegs-demokratie: Der amerikanische Beitrag 1945-1952. Opladen: Westdeutscher Verlag, 1993.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sahen es die USA als eine ihrer zentralen Aufgaben im besetzten Deutschland, den Prozess der Demokratisierung in Gang zu setzen. Die Demokratisierung Deutschlands beinhaltete aus amerikanischer Perspektive zwei Kom¬ponenten, eine institutionelle (demo¬kratische Regierung, freie Wahlen etc.) und eine “geistige”: Durch Reeducation sollten die Deutschen von Nazismus und Militarismus befreit und zu demokratischen mündigen Bürgern “umerzogen” werden. Konkret umfasste Reeducation Reformen beispielweise im Bereich der Schulen und Hochschulen sowie der Medien und beinhaltete Maßnahmen wie die Einrichtung von Amerikahäusern und die Durchführung von Austauschprogrammen. Mit Zunahme der Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion und dem Beginn des Kalten Krieges änderten die USA ihre Strategie jedoch von der strengen Reeducation hin zur positiver verstandenen Reorientation mit einer klar antikommunistischen Ausrichtung. Die Besetzten wurden nun zu “besetzten Verbündeten” in einem Kampf der Systeme, der neben politischen, wirtschaftlichen und militärischen Aspekten immer auch eine kulturelle Komponente hatte. In diesem “war of ideas” versuchten sowohl die USA als auch die Sowjetunion für ihr jeweiliges System zu werben. Nach der Auseinandersetzung mit den Grundlagen der Besatzung, dem wirtschaftlichen Wiederaufbau und dem Verhältnis zwischen Besatzern und Besetzten wird es in diesem Seminar um die amerikanische Besatzungspolitik und ihren Wandel gehen. Primärquellen sowie Aussagen von Zeitzeugen sollen hierbei eine zentrale Rolle spielen. Geplant sind eine Exkursion ins Amerikahaus nach München sowie ein Gespräch mit einem Filmemacher über dessen Zeitzeugenprojekt. Als Leistungsnachweis dient eine Seminararbeit.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Übungen SS 2020 NNG, GETK, NG".
Sollten Sie keinen Platz in der Veranstaltung erhalten haben, aber weiterhin an einer Teilnahme interessiert sein, erscheinen Sie bitte zur ersten Sitzung und sprechen die Dozentin/den Dozenten an. Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 10.02.2020, 08:00 bis 03.04.2020, 23:59.
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 07.04.2020 um 02:02 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.