Seminar: MA: Geschlecht und Gesundheit - Details

Seminar: MA: Geschlecht und Gesundheit - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: MA: Geschlecht und Gesundheit
Semester SS 2020
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 5
maximale Teilnehmendenanzahl 21
Heimat-Einrichtung Soziologie mit Schwerpunkt Gesundheitsforschung
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 29.04.2020 14:00 - 15:30, Ort: 3065 Geb. D (30 Pl.) [PhilSoz]
Veranstaltung findet online statt / hat Remote-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

3065 Geb. D (30 Pl.) [PhilSoz]
Mittwoch: 14:00 - 15:30, wöchentlich (1x)
Keine Raumangabe
Mittwoch: 14:00 - 15:30, wöchentlich
Mittwoch, 29.07.2020 14:00 - 15:30

Kommentar/Beschreibung

Bis Mitte der 1990er Jahre gab es in der Medizin nur ein Geschlecht. Der (weiße, europäische) Mann galt als Norm, an der präventive, diagnostische und therapeutische Maßnahmen ausgerichtet wurden. Aus der Frauengesundheitsbewegung und der sozialwissenschaftlichen Frauenforschung heraus gab es zwar bereits seit den 1970er Jahren immer wieder die Forderung, geschlechtsspezifische Aspekte in der Medizin zu berücksichtigen: Frauen und Männer seien sowohl in ihrem Gesundheits- und Krankheitsverhalten als auch in ihrer Physiologie grundverschieden. In der naturwissenschaftlich-experimentell arbeitenden Medizin fand die Forderung jedoch zunächst keine Berücksichtigung.

Erst seit Mitte der 1990er Jahre etablierte sich – auch in Deutschland – eine medizinische Geschlechterforschung, die die Bedeutung von Geschlechterunterschieden naturwissenschaftlich experimentell untersucht. Während also die Zweigeschlechtlichkeit in den 1990er Jahren allmählich in der Medizin anzukommen scheint, wird sie in den Sozialwissenschaften zur gleichen Zeit schon wieder verabschiedet. Im Anschluss an die Schriften von Judith Butler u. a. gehen die postfeministisch orientierten Gender Studies davon aus, dass nicht nur „das Weibliche“ als patriarchales Konstrukt zu begreifen sei, vielmehr sei die Zweigeschlechtlichkeit selbst als Konstrukt einer gesellschaftlich dominanten heterosexuellen Matrix zu verstehen und als Herrschaftsverhältnis zu entlarven.

Im Seminar wird es darum gehen, diese Spaltung zwischen Feminismus und Postfeminismus in seinen Auswirkungen für die Geschlechtergesundheitsforschung theoretisch und anwendungsorientiert zu beleuchten. Kann man noch von Geschlecht, von Frauen und Männern, sprechen ohne gleichzeitig sprachlich zu stigmatisieren? Und wenn nicht mehr gesagt werden kann was „die Frau“ ist, verliert dann nicht der politische Feminismus seinen normativen Bezugspunkt? Was würde das für die gesundheitspolitische Wirklichkeit der Geschlechterforschung bedeuten? „Gibt“ es dort nicht typische Frauen und Männer, die sich auch als solche fühlen, verhalten und aussehen?

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "SoSe 2020_Gesundheitssoziologie".
Durch den Eintrag auf der Teilnehmer*innenliste reservieren Sie sich lediglich einen Platz im Seminar; bleiben Sie allerdings in der ersten Sitzung ohne Entschuldigung dem Seminar fern, wird Ihr Platz an eventuell Wartende vergeben: 1. an anwesende Studierende nach der Reihenfolge der Warteliste, 2. an ggf. weitere Anwesende.
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 04.04.2020 um 00:01 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
  • Die Anmeldung ist möglich von 10.03.2020, 00:01 bis 03.04.2020, 23:59.