Prüfung: Portfolio (bestehend aus Hausaufgabe im Umfang von ca. 28.000 Zeichen und Seminararbeit im Umfang von ca. 44.000 Zeichen).
Die Entstehung moderner Staaten war eng mit institutionellen Vorkehrungen zur kulturellen Homogenisierung des Staatsvolkes verbunden. Diese Tendenz hat auch die Politik moderner Demokratien geprägt, die lange Zeit von einem überaus spannungsreichen Verhältnis zu Diversität geprägt war. Bis heute stellt die Sicherung von staatsbürgerlicher Gleichheit bei gleichzeitiger Anerkennung unterschiedlicher kultureller Identitäten auch für sogenannte fortgeschrittene demokratische Gesellschaften eine große Herausforderung dar.
Der Kurs wird zunächst theoretisch-konzeptuell und historisch-vergleichend an die Analyse von soziokulturellen und ethnonationalen Spaltungslinien heranführen. Auf dieser Basis werden aus vergleichender Perspektive verschiedene aktuelle empirische Beispiele für das mehr oder weniger erfolgreiche politische Konfliktmanagement in diesem Bereich behandelt. Den Schwerpunkt werden dabei Nationalitäten- und Territorialkonflikte (insbesondere in Ost- und Westeuropa sowie in Nordamerika) bilden. Aus gegebenem Anlass wird nicht zuletzt die Rolle der russischsprachigen Bevölkerung bei der Konfliktartikulation in der Ukraine und ähnlichen gelagerten Fällen im postsowjetischen Raum erörtert werden.
Batta, Anna, 2022: The Russian Minorities in the Former Soviet Republics: Secession, Integration, and Homeland, London: Routledge
Brubaker, Rogers, 1996: Nationalism reframed: Nationhood and the national question in the new Europe, Cambridge: Cambridge University Press
Choudhry, Sujit, 2008: Constitutional Design for Divided Societies: Integration or Accommodation?, Oxford: Oxford University Press
Hroch, Miroslav, 2015: European Nations: Explaining their Formation, London: Verso
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