Im 19. und 20. Jahrhundert wurde mehrheitlich davon ausgegangen, dass die Globalisierung des modernen Handels, der großen Industrie und des westlichen Gesellschaftsmodells immer größere Teile der Weltbevölkerung ergreift und sich im Zuge dessen die Produktions- und Arbeitsverhältnisse im Allgemeinen trotz großer Einkommensunterschiede immer stärker angleichen. Auch kapitalismustheoretischen Ansätzen liegt diese Annahme häufig zugrunde. Es käme zu einer zunehmenden Industrialisierung und damit zu einer Verwandlung tendenziell aller Erwerbstätigen in Lohnarbeiter*innen in modernen Großunternehmen, so die These. Allerdings wird seit den 2000er Jahren vermehrt die Gegenthese vertreten. Große Teile der Weltbevölkerung des Globalen Südens blieben tendenziell außen vor und fänden keine Arbeit in den Weltmarktfabriken. Sie scheinen aus Sicht des Kapitalismus vielmehr „überflüssig“ zu sein. E scheint, als könne der globale Kapitalismus die Mehrheit der Weltbevölkerung gerade nicht mittels Lohnarbeit integrieren. Dieses Seminar widmet sich der Frage der „Überflüssigen“ (surplus society) und damit einhergehenden de- bzw. postkolonialen Kapitalismustheorien sowie den sozialen und sozialökologischen Konflikten, die die sogenannten Überflüssigen führen.
Im Seminar werden auch einige englischsprachige Texte diskutiert. Die Bereitschaft auf Englisch zu lesen, wird daher vorausgesetzt.
Hinweis für Umweltethik-Studierende: Sie können eine Unterschrift für die Teilnahme auf dem Formblatt oder einen Modulabschluss durch Seminararbeit (ca. 15 Seiten) in M3b oder Hausarbeit (ca. 15-25 Seiten) in M8 erlangen.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: Sozialtheorien und Gesellschaftstheorien: Die Debatte um die "Überflüssigen" in der Weltwirtschaft"".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 10.04.2024 um 07:00 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
Die Anmeldung ist möglich von 04.03.2024, 00:01 bis 08.04.2024, 23:59.
Folgende Personenkreise werden bei der Platzverteilung bevorzugt:
Studienfach ist Sozialwissenschaften: Konflikte in Politik und Gesellschaft (97 Personen)
Anmeldemodus
Die Auswahl der Teilnehmenden wird nach der Eintragung manuell vorgenommen.
Nutzer/-innen, die sich für diese Veranstaltung eintragen möchten,
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