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Seminar: LFP I: Klimazukünfte als Gegenstand der Diskursanalyse - Details
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Lehrveranstaltung wird in Präsenz abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: LFP I: Klimazukünfte als Gegenstand der Diskursanalyse
Untertitel Lehrforschungsprojekt I; SOW-0050
Semester WS 2022/23
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 19
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Klimapolitik
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 18.10.2022 10:00 - 13:15, Ort: 2102 Geb. D (40 Pl.) [PhilSoz]
Art/Form Lehrforschungsprojekt I
Teilnehmende Wichtiger Hinweis: Dieser Kurs wird nur im ersten Semester von Prof. Dr. Oels geleitet. Im Sommersemester 2023 wird er von einer/m ihrer Mitarbeitenden fortgeführt.

Ist die Klimakrise im Kern eine „crisis of imagination“, wie der Inder Amitav Ghosh behauptet? Wenn dem so ist, ist das Nachdenken über mögliche und alternative Klimazukünfte zentral, um die Klimakrise zu lösen. In diesem zweisemestrigen, vierstündigen Lehrforschungsprojekt befassen wir uns mit neueren Arbeiten zu Klimazukünften. Diesen geht es einerseits darum, Visionen von einer erstrebenswerten, post-fossilen Lebensweise hervorzubringen. Ansatzpunkte dafür gibt es bereits im hier und jetzt. Doch wo finden sich solche „Orte der Hoffnung“, und was können wir von ihnen lernen? Darüber hinaus befasst sich diese Literatur mit der Frage, wie die Übergänge in eine andere Zukunft gestaltet werden sollten. Braucht es Rituale des Trauerns, um geliebte Technologien zurück lassen zu können? Was würden wir in ein zukünftiges Museum in einer post-fossilen Zukunft tun?

Die Literatur um Klimazukünfte kann als Intervention in politische und vor allem auch um kulturelle Diskurse der Umweltpolitik gelesen werden, die versucht, den Raum des Möglichen zu erweitern. Als politikwissenschaftliche Methode zur empirischen Untersuchung von „Klimazukünften“ bietet sich daher eine Diskursanalyse nach Michel Foucault an. Eine Diskursanalyse untersucht die Diskursordnungen, die in bestimmten Klimazukünften impliziert sind. Diskurse strukturieren vor, was denkbar, sagbar und (politisch) machbar erscheint. Zu jedem Zeitpunkt konkurrieren mehrere Diskurse um Deutungshoheit. Im Falle einer starken Entpolitisierung eines Themas sind alternative Diskurse nahezu unsichtbar; bei starker Politisierung hingegen sind z.B. zwei alternative Diskurse gleich stark repräsentiert. Unter anderem wird Maarten Hajer‘s (1997) Ansatz der Diskurskoalitionen vorgestellt, der immer noch ein Klassiker in der Umweltpolitikforschung ist. Mit den Methoden der Diskursanalyse untersuchen wir, welche Entwürfe von Klimazukünften transformativ und subversiv wirken können und welche eher den Status Quo reproduzieren.

Schließlich sind die Studierenden dann aufgefordert, ein eigenes Forschungsdesign rund um die Methode Diskursanalyse im Feld der Klimazukünfte zu entwickeln. Diese eigenen Forschungsprojekte sollen nach Möglichkeit auf Empirie von Klimazukünften (Reden, Transkripte von Debatten, Medienberichterstattung, Protestbewegungen, Kunstprojekte etc.) zurückgreifen, möglicherweise auch auf Klimazukünfte, die im Rahmen der internationalen Klimaverhandlungen in Sharm-el-Sheik, Ägypten im November 2022, verhandelt werden. Im Wintersemester wird ein Forschungsexposé ausgearbeitet, im Sommersemester wird die empirische Untersuchung durchgeführt und als Forschungsbericht abgegeben.
Voraussetzungen Teilnahme über zwei Semester erforderlich
Lernorganisation Es handelt sich um einen vierstündiges (4 SWS) Lehrforschungsprojekt, das über zwei Semester läuft. Die Kurssitzungen finden in wöchentlichem Rhythmus zur Kurszeit in Präsenz statt. Zu Beginn jeder Sitzung gibt es eine kurze Präsentation zur Einführung in das Thema der Stunde. In den ersten zwei Sitzungen erfolgt diese von der Dozentin. Danach halten Studierende allein oder zu zweit eine 15minütige Präsentation mit einer Präsentationssoftware (Referat). Im Anschluss daran finden zu ausgewählten Leitfragen interaktive Diskussionen und Übungen in Kleingruppen und in der großen Gruppe statt. Manchmal kann es auch ein Rollenspiel oder eine zugespitzte Pro/Contra Diskussion sein. Alle Kursmaterialien werden online eingestellt (Kursliteratur, Vorlesungsfolien, Anweisungen für die Prüfungsleistung). Alle Studierenden, die an der Modulprüfung teilnehmen wollen, reichen im Laufe des Semesters immer weiter entwickelte Fassungen ihrer Forschungsexposés ein (siehe Fristen) und erhalten dazu Feedback. Im Sommersemester wird das geplante Forschungsvorhaben dann umgesetzt und ein Forschungsbericht mit den Ergebnissen abgegeben.
Leistungsnachweis Als Studienleistung ist es erforderlich, dass alle Studierenden zu jeder Sitzung den Pflichttext lesen und die 3-4 Leitfragen zum Pflichttext schriftlich auf einer Seite beantworten mit einer Zitationsstelle aus dem Text. Als weitere Studienleistung hält jede/r Studierende eine 15minütige Präsentation mit einer Präsentationssoftware über einen Pflichttext. Die Themen werden zu Semesterbeginn vergeben.
Im November beginnt dann die Arbeit am Forschungsexposé. Es gelten dafür folgende Fristen:
17.November: Abgabefrist erste Idee für Thema und Fragestellung (300 Wörter)
8.Dezember: Abgabefrist Enwurf Forschungsexposé 1000 Wörter
20. Februar: Abgabe finales Forschungsexposé 3500 Wörter

Im Sommersemester erfolgt dann die Durchführung des empirischen Forschungsprojekts und Abgabe eines Ergebnisberichts (4000 Wörter).
Alle Wörterzahlen sind OHNE das Literaturverzeichnis und beziehen sich nur auf den selbst verfassten Text.
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird in Präsenz abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Literaturhinweise folgen zu Beginn des Semesters
ECTS-Punkte 12

Kommentar/Beschreibung

Wichtiger Hinweis: Dieser Kurs wird nur im ersten Semester von Prof. Dr. Oels geleitet. Im Sommersemester 2023 wird er von einer/m ihrer Mitarbeitenden fortgeführt.

Ist die Klimakrise im Kern eine „crisis of imagination“, wie der Inder Amitav Ghosh behauptet? Wenn dem so ist, ist das Nachdenken über mögliche und alternative Klimazukünfte zentral, um die Klimakrise zu lösen. In diesem zweisemestrigen, vierstündigen Lehrforschungsprojekt befassen wir uns mit neueren Arbeiten zu Klimazukünften. Diesen geht es einerseits darum, Visionen von einer erstrebenswerten, post-fossilen Lebensweise hervorzubringen. Ansatzpunkte dafür gibt es bereits im hier und jetzt. Doch wo finden sich solche „Orte der Hoffnung“, und was können wir von ihnen lernen? Darüber hinaus befasst sich diese Literatur mit der Frage, wie die Übergänge in eine andere Zukunft gestaltet werden sollten. Braucht es Rituale des Trauerns, um geliebte Technologien zurück lassen zu können? Was würden wir in ein zukünftiges Museum in einer post-fossilen Zukunft tun?

Die Literatur um Klimazukünfte kann als Intervention in politische und vor allem auch um kulturelle Diskurse der Umweltpolitik gelesen werden, die versucht, den Raum des Möglichen zu erweitern. Als politikwissenschaftliche Methode zur empirischen Untersuchung von „Klimazukünften“ bietet sich daher eine Diskursanalyse nach Michel Foucault an. Eine Diskursanalyse untersucht die Diskursordnungen, die in bestimmten Klimazukünften impliziert sind. Diskurse strukturieren vor, was denkbar, sagbar und (politisch) machbar erscheint. Zu jedem Zeitpunkt konkurrieren mehrere Diskurse um Deutungshoheit. Im Falle einer starken Entpolitisierung eines Themas sind alternative Diskurse nahezu unsichtbar; bei starker Politisierung hingegen sind z.B. zwei alternative Diskurse gleich stark repräsentiert. Unter anderem wird Maarten Hajer‘s (1997) Ansatz der Diskurskoalitionen vorgestellt, der immer noch ein Klassiker in der Umweltpolitikforschung ist. Mit den Methoden der Diskursanalyse untersuchen wir, welche Entwürfe von Klimazukünften transformativ und subversiv wirken können und welche eher den Status Quo reproduzieren.

Schließlich sind die Studierenden dann aufgefordert, ein eigenes Forschungsdesign rund um die Methode Diskursanalyse im Feld der Klimazukünfte zu entwickeln. Diese eigenen Forschungsprojekte sollen nach Möglichkeit auf Empirie von Klimazukünften (Reden, Transkripte von Debatten, Medienberichterstattung, Protestbewegungen, Kunstprojekte etc.) zurückgreifen, möglicherweise auch auf Klimazukünfte, die im Rahmen der internationalen Klimaverhandlungen in Sharm-el-Sheik, Ägypten im November 2022, verhandelt werden. Im Wintersemester wird ein Forschungsexposé ausgearbeitet, im Sommersemester wird die empirische Untersuchung durchgeführt und als Forschungsbericht abgegeben.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Zeitgesteuerte Anmeldung: LFP I: Klimazukünfte als Gegenstand der Diskursanalyse".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 01.09.2022, 00:01 bis 17.10.2022, 23:55.