Das Seminar kann nur bei zeitgleich begonnener oder bereits erfolgreicher Absolvierung des Grundkurses „Einführung in die Politikdidaktik“ (1. Modulteil des Basismoduls "Grundlagen politischen Lernens und Lehrens") besucht werden.
Leistungsnachweis
Referat/Präsentation und schriftliche Hausarbeit
Online/Digitale Veranstaltung
Veranstaltung wird in Präsenz abgehalten.
Hauptunterrichtssprache
deutsch
Literaturhinweise
Autorengruppe Fachdidaktik (2021/2017): Was ist gute politische Bildung? Leitfaden für den sozialwissenschaftlichen Unterricht. Schwalbach: Wochenschau.
Risikogesellschaft (U. Beck), Wissensgesellschaft (D. Bell) oder Gewissheitsgesellschaft (O. Dimbath): Gesellschaftsdiagnosen haben zum Ziel, das (aktuell) für eine Gesellschaft Typische zu bestimmen. Dabei gehen sie von einem Epochenwandel aus und führen zur Frage, wie Diskurse, Institutionen und Handlungen einzelner eine soziale Ordnung herstellen.
Gesellschaftsdiagnosen sind nicht nur Gegenstand des Politikunterrichts – sie stellen auch eine Möglichkeit dar, mit Schüler*innen gemeinsam soziologische Perspektiven auf Politik und Gesellschaft zu entwickeln: Wer bestimmt in einer „Risikogesellschaft“, ob der Bau von Kernkraftwerken ein vertretbares Risiko oder eine nicht kontrollierbare Gefahr für Menschen und Umwelt ist? In welchen Arenen einer „Wissensgesellschaft“ versuchen Akteure aus Politik, Wirtschaft, Recht, Wissenschaft oder Religion auf welche Weise Verbindlichkeit herzustellen? Wie können Menschen in einer „(Un)Gewissheitsgesellschaft“ mit der Mehrdeutigkeit komplexer Fragen umgehen und sich zugleich orientieren?
Diese Fragen betreffen Kinder und Jugendliche als in Gesellschaft(en) verwobene Akteur*innen. Sie haben gleichermaßen Vorstellungen wie Gestaltungsideen zu gesellschaftlichen Herausforderungen, wie sie aktuell in Diskursen zu strukturellen Diskriminierungsformen oder zur anthropogenen Erderwärmung sichtbar werden.
Im Seminar fragen wir aus fachdidaktischer Perspektive: Wie verstehen Schüler*innen Gesellschaft und Vergesellschaftung? Wie können politische Lehr- und Lernprozesse zu Gesellschaftsdiagnosen gestaltet werden? Welche Bedeutung haben soziologische Themen für den Unterricht und für demokratische Bildungsprozesse von Kindern und Jugendlichen?
Wir beschäftigen uns mit Zielen, Inhalten, Lernbedingungen, Methoden und Wirkungen sozialwissenschaftlicher Lehr- und Lernprozesse. Dazu entwickeln wir Unterrichtskonzepte zu Gesellschaftsdiagnosen und diskutieren, welche Bedeutung Soziologiedidaktik innerhalb der politischen Bildung hat.
Hinweis: Das Seminar findet überwiegend in Präsenz statt. Einzelne digitale Sitzungen sind geplant. Die regelmäßige, aktive Teilnahme und die Präsentation eines eigenen Erklärvideos sind obligatorisch.
Ebenso wird zu den wöchentlichen Seminarterminen die Lektüre relevanter Texte zur Fachdidaktik Politik und Gesellschaft vorausgesetzt.
Lernziele
• Erwerb von Grundlagenkenntnissen zu Gesellschaftsdiagnosen und Soziologiedidaktik (Politikdidaktische Professionalisierung & Inszenierungskompetenz)
• Kritische Auseinandersetzung mit Grundfragen politischer Bildungsarbeit (Demokratiepädagogische Professionalisierung & Perspektivierungskompetenz)
• Erkennen und Verstehen von strukturellen Herausforderungen politikdidaktischen Handelns im Vergleich (Forschendes Lehren und Lernen & Diagnosekompetenz)
• Reflexion von Verbindungslinien zwischen Gesellschaftsdiagnosen/Gesellschaftstheorien und sozialwissenschaftlicher Fachdidaktik
Literatur:
Wird im Seminar bekannt gegeben.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl zeitgesteuert SS 22".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 20.04.2022 um 09:00 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
Die Anmeldung ist möglich von 14.03.2022, 09:00 bis 18.04.2022, 23:59.