Die in die sehr frühe Zeit um die Wende des 6. und 7. Jahrhunderts reichende südgermanische Runenüberlieferung gehört zu den ältesten Zeugnissen germanischer Schriftlichkeit überhaupt. Dabei ist in unserer Region kaum ausreichend gewürdigt worden, dass sich die Funde in bemerkenswerter Weise in der Region Bayerisch-Schwaben ballen und allesamt sich auf einen Zeitraum von knapp 80 Jahren zwischen dem 6. und 7. Jahrhundert datieren lassen. Die Funde aus Grabbeigaben (meist Kleidungsfibeln, Gürtelteile, Schmuckstücke sowie Waffenteile) sind kultur- und schriftgeschichtlich von höchstem Wert und zeichnen sich durch die Verwendung eines eigenständigen Alphabettyps, eben der Runen, aus. Deren Verwendung, Rolle und Funktion im Alltagsleben ist aber weitgehend unklar, so dass die Runen dieser frühen Zeit daher populärwissenschaftlich oftmals wilden Spekulationen ausgesetzt sind oder gar gänzlich aus ihren Überlieferungskontexten gerissen mit esoterischen Deutungen überstrapaziert werden.
Im Seminar wollen wir aus dem derzeitig bekannten Gesamtverband der südgermanischen Runendenkmäler die mit regionalem Bezug ermitteln und hinsichtlich des Fundortes, der Inschrift, ihrer Transkription Deutung und Forschungsgeschichte erfassen. Die Ergebnisse sollen in digitaler Form für eine digitale/virtuelle Ausstellung für eine breitere Öffentlichkeit aufbereitet werden.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Dt. Sprawi WiSe 2022/23 Los Übungen".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 12.10.2022 um 09:00 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
Die Anmeldung ist möglich von 05.09.2022, 08:00 bis 10.10.2022, 23:59.