„Alles fließt“ ist das Schlagwort, mit dem man Heraklits Lehren zusammenzufassen pflegt. Auch wenn es nicht von ihm selbst stammt, soll es auch hier für seinen Denkansatz stehen. Alles fließt, das bedeutet, dass alles in Bewegung ist, sich verändert. Das betrifft nicht nur die äußeren Dinge, sondern unser Denken in gleicher Weise. Wir lieben das Statische bzw. hätten es gern. Doch wir müssen uns mit dem Fließen arrangieren. Damit nicht alles davonfließt, bedarf es eines Fließgleichgewichtes. Trotz aller Bewegung stellen wir auch immer wieder Bleibendes fest. Sich an dieses zu klammern, führt jedoch zu einer Erstarrung, die am Leben vorbeigeht. Wir brauchen beides, Bewegung und Ruhe, auch wenn letztere nur ein Durchgangsstadium ist.
Heraklits Lehren hatten einen bedeutenden Einfluss in der Antike, unter anderem auf die antike Medizin, wie sie Hippokrates entwickelt. Aber Heraklit wirkt weiter über die ganze Antike bis in die Gegenwart.