Digicampus
Hauptseminar: HS (B. A./LA): Zwischen Affirmation und Verweigerung – Brecht und die Revolution - Details
Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.
Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Hauptseminar: HS (B. A./LA): Zwischen Affirmation und Verweigerung – Brecht und die Revolution
Semester SS 2019
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 2
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Lehrstuhl)
Veranstaltungstyp Hauptseminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 29.04.2019 15:45 - 17:15, Ort: (BCM-8017)
Leistungsnachweis Referat, Hausarbeit
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch
Literaturhinweise Einführende Literatur:

Hillesheim, Jürgen: Brechts Leiden an der Revolution. Von der "Ballade von dem Soldaten" bis zu "Mutter Courage und ihre Kinder". In: Freiburger Universitätsblätter 2012, 198, S. 71-83.

Parker, Stephen: Bertolt Brecht. Eine Biographie. Frankfurt/Main 2018.

„…vollends ganz zum Bolschewist geworden…“ Die Räterepublik 1919 in der Wahrnehmung Bertolt Brechts. Eine Ausstellung der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg und der Brecht-Forschungsstätte Augsburg. Hrsg. von Jürgen Hillesheim und Karl-Georg Pfändtner. Augsburg 2019.
Sonstiges Anmeldung bis 05. April per Mail unter: juergen.hillesheim@augsburg.de

Räume und Zeiten

(BCM-8017)
Montag: 15:45 - 17:15, wöchentlich (12x)

Kommentar/Beschreibung

Im Frühjahr 1919 jähren sich zum 100. Mal die Vorgänge um die Räterepublik, die Brecht in Augsburg teilweise miterlebte. Er entwickelte aufgrund seiner Kriegserfahrungen ein Revolutionsverständnis, das er Zeit seines Lebens nicht völlig ablegen sollte und blieb, trotz gegenteiliger Lippenbekenntnisse, dem Kommunismus gegenüber letztlich immun. Das ist anhand von Werken und biografischen Aussagen durchgängig nachweisbar. Die anstehende Räterevolution betrachtete er schlicht als Fortsetzung des Krieges, als Weiterführung dessen Leides, wenn auch nun unter anderer Flagge. Das brachte er nicht nur durch mehrere Gedichte der "Hauspostille", sondern vor allem durch die Komödie "Trommeln in der Nacht" zum Ausdruck, in der Kriegsheimkehrer Kragler das Bett seiner Exverlobten einem Einsatz für die Revolution sehr nüchtern vorzieht. Diese Nüchternheit kennzeichnete auch Brechts „lavierendes“ „Einrichten in Deutschland“, seine Entwicklung während der Weimarer Republik zu einem „Städtebewohner“, der es dann mit der "Dreigroschenoper" geschafft hatte und unter dem Vorwand der Gesellschaftskritik Geld verdiente. Grundprinzip seines Schaffens war und blieb die Doppelbödigkeit. So kann man das Lehrstück "Die Maßnahme" zwar als kommunistisches Propagandastück lesen, auf einer anderen Ebene jedoch auch als ein Werk, in dem der Autor die „Kreuzigung“ des Individuums durch eine totalitäre Ideologie anklagt. Bis zuletzt lassen sich solche mehr oder minder verdeckten Vorbehalte der Revolution gegenüber nachweisen, bis hin zu den "Buckower Elegien".

Folgende Werke Brechts werden erarbeitet: Gedichte aus der "Hauspostille", "Trommeln in der Nacht", das "Fatzer"-Fragment, "Die Maßnahme", Gedichte aus der Sammlung "Lieder, Gedichte, Chöre", "Mutter Courage und ihre Kinder" und "Die Plebejer proben den Aufstand" von Günter Grass.
Eine Doppelsitzung findet in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg statt. Sie ist verbunden mit einer Führung durch die Ausstellung „„…vollends ganz zum Bolschewist geworden…?“ Die Räterepublik 1919 in der Wahrnehmung Bertolt Brechts.“

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist gesperrt.