Seminar: LFP II: Die Problematisierung von Männlichkeit - Details

Seminar: LFP II: Die Problematisierung von Männlichkeit - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: LFP II: Die Problematisierung von Männlichkeit
Veranstaltungsnummer SOW-0017, SOW-0051
Semester WS 2025/26
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 15
maximale Teilnehmendenanzahl 15
Heimat-Einrichtung Soziologie mit Schwerpunkt Gesundheitsforschung
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Nächster Termin Dienstag, 09.12.2025 10:00 - 13:15, Ort: 2118a Geb. D (16 Pl.) [PhilSoz]
Veranstaltung findet in Präsenz statt / hat Präsenz-Bestandteile Ja
Hauptunterrichtssprache deutsch

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Männlichkeit als Problem – Die politische Dimension der Problematisierung von Männlichkeit

Seit den 1990er Jahren sind gängige Vorstellungen von Männlichkeit vielfältiger, zugleich aber auch unsicherer geworden. Spätestens mit der #MeToo-Bewegung, die 2017 im Zuge des Weinstein-Skandals weltweit Aufmerksamkeit erlangte, wurde sexualisierte Gewalt durch Männer als gesellschaftliches Problem in Verbindung mit Männlichkeit thematisiert. John Burn-Murdoch konstatierte in der Financial Times (26.01.2024): „Young men and young women’s world views are pulling apart. The consequences could be far-reaching.“ Seine Analyse zeigt, dass Männer weltweit konservativer, Frauen hingegen progressiver werden. Doch woher rührt diese Entwicklung?

Männlichkeit war stets Gegenstand gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse, wird aktuell jedoch besonders intensiv und kontrovers diskutiert. Männer und Männlichkeiten erscheinen zunehmend selbst als Problem. So bilanziert Heesen (2022) in Was Männer kosten die gesellschaftlichen Folgekosten männlichen Verhaltens. Auch globale Ereignisse wie Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine oder Trumps „strong men politics“ werden mit toxischer Männlichkeit erklärt (Scheub 2022; Žižek 2022). Während progressive Stimmen eine Neudefinition oder gar Abschaffung fordern (Posster 2023), halten konservative „alte weiße Männer“ (Bolz 2023) am traditionellen Modell fest. Parallel dazu entstehen sehr unterschiedliche Praktiken: von kritischen Männlichkeitsgruppen, die Care-Arbeit und Gefühlsarbeit einüben, bis hin zu Incel-Foren voller Gewalt- und Rachefantasien.

Besonders soziale Medien verstärken diese widersprüchlichen Aushandlungsprozesse. Plattformen wie Instagram machen Männlichkeit zu einem zentralen gesellschaftlichen Problemfeld. In der Inszenierung von Bildern und Videos offenbart sich die politische Dimension der Problematisierung von Männlichkeiten unmittelbar. Postings und Reels entfalten ihre Wirkung oft jenseits rationaler Reflexion. Gerade die visuelle Eigenlogik stellt ein bislang wenig beachtetes Forschungsfeld der Männlichkeitssoziologie dar.

Daraus ergibt sich die zentrale Fragestellung des Lehrforschungsprojekts (LFP):
Wie und warum wird Männlichkeit zum Problem gemacht – und welche politische Dimension entfalten konkurrierende Männlichkeitsbilder auf Social-Media-Plattformen wie Instagram?

Teil II des LFP führt die Studierenden in die praktische Anwendung empirischer Methoden der Sozialwissenschaften ein. Auf Basis einer eigenständig entwickelten Forschungsfrage durchlaufen sie alle Phasen eines empirischen Projekts – von Datenerhebung und -aufbereitung bis zur Analyse und Präsentation der Ergebnisse. Dabei erwerben sie methodische, analytische und kommunikative Kompetenzen und lernen, ihre Befunde in wissenschaftliche und praxisbezogene Diskurse einzuordnen.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmendenanzahl: LFP II: Die Problematisierung von Männlichkeit".
Durch den Eintrag auf der Teilnehmer*innenliste reservieren Sie sich lediglich einen Platz. Sollten Sie in der 1. Sitzung Ihre Teilnahme nicht bestätigen, wird der Platz an eventuell Wartende vergeben.
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 08.10.2025 um 00:01 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.
  • Die Anmeldung ist möglich von 02.09.2025, 00:01 bis 06.10.2025, 23:59.

Anmeldemodus

Die Anmeldung ist verbindlich, Teilnehmende können sich nicht selbst austragen.