Im zweiten Teil seiner allgemeinen Handlungstheorie entwickelt Thomas von Aquin (1224/25-1274) den Grundriss einer allgemeinen Affektenlehre, in der er versucht, die maßgeblichen Lehrtraditionen seiner Zeit zu diesem Thema auf aristotelischer Grundlage neu zu erschließen. Das Seminar ist Teil eines vierteiligen Seminarprojekts, das sich in fortlaufender Lektüre mit der Handlungs-, Affekten-, Tugend- und Gesetzeslehre befasst, die Thomas im zweiten Teil seines Hauptwerkes entfaltet. Ziel des Projekts ist die Erstellung einer einheitlichen Textfassung, da das Werk bisher weder in einer vollständigen noch in einer einheitlichen deutschen Übersetzung vorliegt. Ein zweisprachiges Textskriptum wird zur Verfügung gestellt, so dass eine Teilnahme auch ohne lateinische Sprachkenntnisse möglich ist. Eine Teilnahme ist auch zu einem einzelnen der vier Seminare möglich, setzt jedoch die Bereitschaft voraus, die für jede Seminarsitzung anstehenden Texte zuvor durchzuarbeiten, so dass gemeinsam darüber diskutiert werden kann. Da es sich durchwegs um dichte und voraussetzungsvolle Texte handelt, empfiehlt sich eine Teilnahme nur für Studierende, die sich bereits im Rahmen einführender Vorlesungen oder Seminare mit einschlägigen Werken der aristotelischen oder mittelalterlichen Philosophie befasst haben.