Die «Pensées de M. Pascal sur la religion et sur quelques autres sujets» zählen zu einem der bekanntesten Texte der europäischen Geistesgeschichte des 17. Jahrhunderts. Hinter den im Nachlass Pascals gefundenen rund 1000 Notizzetteln steht der Plan einer großangelegten Apologie des Christentums. Mit ihrem Ansatz beim Menschen, der kritischen Einschätzung seiner sittlichen wie seiner Erkenntnis-Möglichkeiten sowie ihrer Unterscheidung einer Erkenntnis des Herzens und einer Erkenntnis des Verstandes greift sie manchem Gedanken der Moderne vor und vollzieht fundamentaltheologisch einen bedeutenden Perspektivenwechsel (J. Werbick). Eher rückwärtsorientiert erweist sich dagegen ihre Schrifthermeneutik und ihr heilsgeschichtlicher Entwurf. In dieser Spannung steht der nach wie vor beeindruckende Text Pascals.
In dem Seminar sollen die Pensées gelesen und exemplarisch interpretiert werden. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, den fundamentaltheologische Ansatz Pascals in seinen zentralen Elementen und Anliegen zu verstehen. Dazu wird auch die Verbindung der Pensées mit der Biographie Pascals und den Zeithintergründen (Jansenismus) thematisiert werden. Ein Blick in die Rezeptionsgeschichte in Philosophie (Kant, Nietzsche) und Theologie (Blondel, Hans Urs von Balthasar) soll ein fundiertes Urteil über Pascals Konzept ermöglichen.
Anmelderegeln
Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "SS 2019".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
Die Anmeldung ist möglich von 12.03.2019, 08:00 bis 05.04.2019, 23:59.