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Proseminar: "Momentaufnahme oder Dauerzustand? - Krisenkonzepte in Geschichte und Gegenwart" - Details
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Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Proseminar: "Momentaufnahme oder Dauerzustand? - Krisenkonzepte in Geschichte und Gegenwart"
Semester WS 2020/21
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 13
maximale Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Europäische Kulturgeschichte
Veranstaltungstyp Proseminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 03.11.2020 12:15 - 13:45
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

Keine Raumangabe
Dienstag: 12:15 - 13:45, wöchentlich(12x)

Kommentar/Beschreibung

Das Proseminar widmet sich den verschiedenen historischen und gegenwärtigen Konstellationen von Krisen. Begriffsgeschichtlich aus der Medizin stammend bezeichnete das griechische krisis ursprünglich eine plötzliche Veränderung im Krankheitsverlauf bei dem sich entschied, ob eine Besserung oder eine rapide Verschlechterung des Gesundheitszustandes eintritt. Hiervon entfernt sich das Verständnis des Krisenbegriffes jedoch zunehmend und geht im 18. Jahrhundert vor allem in einen militärisch-politischen, im 19. Jahrhundert auch in einen wirtschaftlichen Verwendungskontext über. Die Krise behält ihren Konfliktcharakter zwischen Verbesserung und Verschlechterung jedoch bei. Die Erzählung einer Situation als krisenhaft legitimiert Handeln und ermöglicht Umbrüche und Umstrukturierungen. Da die Ausdeutung einer Situation jedoch subjektiv verschiedenen ausfällt, entstehen im Umfeld postulierter Krisen auch häufig Konfliktsituationen.

Scheinbar weiter von einem Verbesserungsgedanken entfernt liegt die heutige politische Ausdeutung der Krise, deren mediale Inszenierung vor allem den Bereich der Verschlechterung abzudecken scheint. Wirtschaftskrise, Klimakrise, Flüchtlingskrise, zuletzt Coronakrise – dem 21. Jahrhundert wird ein fast dauerhafter Krisenzustand zugeschrieben. Doch wer besitzt eigentlich die Deutungshoheit darüber was als krisenhaft zu gelten hat? Ist jede so wahrgenommene Problemlage gleich eine Krisensituation? Wie können Krisen gemanagt werden?

Diesen Fragen möchte das Seminar in transepochaler und transkultureller Perspektive nachgehen. Von der Krise des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert, über Krisen als Leitmotiv bei der römisch-deutschen Königswahl, bis zur krisenhaften Situation der Weimarer Republik beleuchtet das Seminar verschiedene Schlaglichter der Geschichte. Darneben werden Bereiche betrachtet, die in der Moderne und Gegenwart mit einem chronischen Krisenverständnis besetzt sind: Von einer Umwelt- und Klimakrise über verschiedene Krisen mangelnder Gleichberechtigung bis hin zu technischen Krisen. Jenen vermeintlich allumfassenden Prozessen entgegen stehen die Persönlichen: Sinn- und Lebenskrisen, welche Verarbeitung und Behandlung auf persönlicher als auch häufig auf medizinisch-psychotherapeutischer Ebene erfordern. Im Fokus stehen auch literarische und mediale Interpretationen des Krisenhaften: Von der persönlichen Krise im Roman, zur Aufarbeitung von fiktiven (oder realen) Krisen in Film und Fernsehen, zu verschiedenen Krisen der Literatur selbst.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Beschränkte Teilnehmeranzahl: "Momentaufnahme oder Dauerzustand? - Krisenkonzepte in Geschichte und Gegenwart"".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist möglich von 14.09.2020, 00:00 bis 31.10.2020, 23:59.
  • Es wird eine festgelegte Anzahl von Plätzen in den Veranstaltungen verteilt.
    Die Plätze in den betreffenden Veranstaltungen wurden am 31.10.2020 um 23:59 verteilt. Weitere Plätze werden evtl. über Wartelisten zur Verfügung gestellt.