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Proseminar: Kulturgeschichte der Magie - Details
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Lehrveranstaltung wird online/digital abgehalten.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Proseminar: Kulturgeschichte der Magie
Semester SS 2020
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 19
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Europäische Kulturgeschichte
Veranstaltungstyp Proseminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 21.04.2020 11:45 - 13:15, Ort: (1087 D)
Online/Digitale Veranstaltung Veranstaltung wird online/digital abgehalten.
Hauptunterrichtssprache deutsch

Räume und Zeiten

(1087 D)
Dienstag: 11:45 - 13:15, wöchentlich (13x)

Kommentar/Beschreibung

Magie – die Vorstellung auf übernatürliche Kräfte zugreifen zu können, ist ein kulturübergreifender Bestandteil der menschlichen Geschichte. Magie versucht durch geheime Künste eine Beeinflussung der realen Welt zu erzielen, Ereignisse vorauszusehen oder die Stellung der Anwendenden zu verbessern. Nachweise für die Anwendung von Magie finden sich bereits in den Zeugnissen früher Hochkulturen Vorderasiens und des Mittelmeerraumes. Im deutschen Sprachraum handelt es sich bei den Merseburger Zaubersprüchen um einen der wenigen überlieferten althochdeutschen Texte. Ihr Inhalt von der Anwendung im Krieg bis zur Heilung eines Pferdes spiegeln die Varianz magischer Absichten. Magie soll heilen oder Schaden zufügen, sie wird oft dichotom als gut oder böse interpretiert. Magie leistet auch eine Reduktion von Komplexität auf ein Schema von schwarz und weiß und verspricht Lösungsmodelle eines „anderen“, geheimen Wissens.
Magie als übernatürliche Praxis steht in der Geschichte Europas oft im Gegensatz zu etablierten religiösen Vorstellungswelten. Obgleich sich Rituale und Praktiken von Magie und Religion nicht immer scharf voneinander trennen lassen, unterscheidet sich ihre soziokulturelle Wahrnehmung enorm. Das Seminar versucht einen Bogen von Hellsicht und Orakelkunst des Altertums über die Hexereiprozesse und die Kriminalisierung von Magie bis zur ihrer Popularisierung im 20. und 21. Jahrhundert zu spannen.
Im Fokus hierbei steht die gesellschaftliche Wahrnehmung von Magie, die Kontexte ihrer Anwendung und die Funktionen, welche sie zu erfüllen sucht. Hieraus ergeben sich zentrale Fragestellungen des Seminars: Wie variabel waren und sind die Stellungen von Magiepraktizierenden in ihren Gesellschaften? Wie wurde Magie in den Künsten, Medien und Literatur rezipiert? Welche Bedeutung kommt magischen Praktiken für das Alltagsleben der Menschen zu? Das Seminar geht dabei besonders auf die literarische Bedeutung von Magie von der Seherin in der griechischen Mythologie, über die Hexen in Shakespeares Macbeth bis zur Reise von J.K. Rowlings Harry Potter in die magische Welt von Hogwarts ein. Anhand des Themenkomplexes Magie sollen zentrale Fragestellungen der Europäischen Kulturgeschichte illustriert und verschiedene Forschungstraditionen begreiflich gemacht werden. Dabei wird Magie letztlich auch in Bezug zu anderen Themenfeldern der Kulturgeschichte wie Religion, Mythologie, Technik, Raum und Zeit gesetzt.

Anmelderegeln

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